Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Premiere für Röhler beim Istaf
Speerwerfer aus Jena startet erstmals in Berlin. Diskus-olympiasieger Christoph Harting fehlt krank
Berlin. Thomas Röhler hat aktuell kaum Zeit durchzuatmen. Der Olympiasieger im Speerwerfen aus Jena eilt von einem Wettkampf zum nächsten.
Am Donnerstagabend belegte er beim Finale der Diamond League den zweiten Platz, gestern war er beim Werfertag in Thum am Start und schon heute feiert er im Olympiastadion beim 75. Internationalen Stadionfest Berlin (Istaf) seine Premiere. Extra für ihn haben die Veranstalter diesmal das Speerwerfen ins Programm genommen. „Das ist mein erstes Istaf – und das ist wirklich schon etwas ganz Besonderes“, sagte der Thüringer. „Jeder kennt den Stellenwert des Istaf, den erkennt man allein daran, dass die Veranstaltung im Fernsehen übertragen wird.“Zum letzten Mal war Röhler vor acht Jahren im Olympiastadion: als U-18dreispringer.
Für ihn ist die Teilnahme der Abschluss einer grandiosen Saison, die mit dem Olympiasieg in Rio ihren absoluten Höhepunkt erlebte. Der zweite Sieg nach 2014 in der Gesamtwertung der Diamond League blieb ihm dagegen verwehrt. Mit 86,56 Metern wurde der 24-Jährige vom LC Jena in Zürich Zweiter hinter Jakub Vadlejch. Der Tscheche sicherte sich noch den Gesamtsieg, weil die Veranstaltung in Zürich doppelt zählt.
Neben Röhler sind in Berlin am Samstag sechs weitere Rioolympiasieger und zehn Europameister von Amsterdam am Start. Publikumsliebling Robert Harting will seinen Olympiafrust vergessen, Bruder Christoph aber ist krank. „Es tut mir unendlich leid für Christoph. Er wollte unbedingt starten. Es ging ihm schon in der vergangenen Woche nicht gut“, sagte Meeting-direktor Martin Seeber.
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