Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Hamilton gibt Vollgas
Der Brite hängt in Monza das deutsche Duo Rosberg/vettel ab. Vertrag steht: Großer Preis von Italien bleibt drei weitere Jahre
Monza. Sollte sich der Trend der Trainingssessions heute und vor allem im morgigen Rennen fortsetzen, hätte das komplette Fahrerfeld im Großen Preis von Italien (Sonntag, 14 Uhr, RTL) keine Chance gegen Mercedes. Speziell in den Longruns fuhren Hamilton (1.) und Rosberg gestern beeindruckende Zeiten.
Lewis Hamilton verwies in Tagesbestzeit seinen Mercedesteamkollegen Nico Rosberg auf den zweiten Platz. Dritter wurde in der Endabrechnung wie auch im zweiten freien Training Sebastian Vettel im Ferrari. Im ersten Training war Rosberg Bestzeit gefahren – vor Hamilton.
Die Hoffnung der geschlagenen Ferraristi wird sein, dass die gefahrenen Zeiten in den Freitag-sessions nicht unbedingt viel zu sagen haben. Zu unterschiedlich sind e die Programme, die die Teams dabei fahren. Vielfach werden auch ganz neue Teile getestet, welche am Rest des Wochenendes dann gar nicht mehr zum Einsatz kommen. Unterschiedliche Reifenmischungen und Tankfüllungen oder auch einfach Pokern gehören ebenso dazu, um die Konkurrenz in Sicherheit zu wiegen.
Mit den neuen Motorenkomponenten ist Ferrari zwar wieder klar zweite Kraft, aber mit vier bis sechs Zehnteln Rückstand scheinen die Chancen gering im Duell mit den Silberpfeilen.
Die Red-bull-piloten liegen noch einmal fast eine halbe Sekunde weiter zurück. Max Verstappen schaffte es fünf Tage nach seinem Kollisionskurs von Spa-franchorchamps unfallfrei auf den fünften Platz. Sein australischer Stallrivale Daniel Ricciardo, Belgien-zweiter und Wm-dritter, wurde bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 30 Grad im Königlichen Park von Monza Sechster.
Die Force-india-piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez landeten gestern gar nur auf dem zwölften und 13. Platz. Da hatten beide im Vorfeld wohl mehr erwartet.
Die italienischen Fans kamen zumindest schon mal ein bisschen auf ihre Kosten. Auf der Haupttribüne hingen zahlreiche Ferrari-plakate, die Scuderia und ihre Anhänger warten seit dem Sieg von Fernando Alonso 2010 allerdings sehnsüchtig auf einen Erfolg beim Heimrennen. 18 Mal gewann Ferrari den Großen Preis von Italien insgesamt. Für Vettel würde ein Traum wahr, wenn er sich nach den Triumphen von 2008 im Toro Rosso und 2011 sowie 2013 im Red Bull im roten Rennoverall auf dem Siegerpodest von Zehntausenden feiern lassen könnte.
Einen Erfolg konnten die Italiener dann gestern in Monza doch schon feiern: Der Wmlauf auf dem Hochgeschwindigkeitskurs ist für weitere drei Jahre gesichert. Die Verantwortlichen einigten sich auf einen entsprechenden Vertrag mit Formel-1-boss Bernie Ecclestone. Der neue Kontrakt sollte noch gestern in London unterzeichnet werden.