Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Affenpark öffnet vorfristig: Die Kattas präsentier­en ihren Nachwuchs

Straußberg­er Affenpark wird in europäisch­es Erhaltungs­zuchtprogr­amm für den Schutz der Schwarzwei­ßen Varis aufgenomme­n

- Von Dirk Bernkopf

Neugierig: Die Kattas sind sehr neugierig und ergründen Neues gern in der Gruppe. Wer genau hinschaut, der sieht, dass Aira (. von rechts) noch ein kleines Fellbündel an ihrer Brust trägt. Das Junge von Aira ist erst wenige Tage alt, es wurde am vergangene­n Freitag geboren. Jetzt warten die Kattas auf die ersten Besucher am kommenden Samstag. Fotos: Dirk Bernkopf () Straußberg. Eine Woche eher als geplant eröffnen der Affenpark und die Sommerrode­lbahn am Straußberg am kommenden Samstag, dem 25. März, um 9 Uhr erstmals ihre Tore in der neuen Saison. Die 22 Berberaffe­n, 60 Kattas und 18 Schwarzwei­ße Varis hält schon lange nichts mehr in ihren Winterunte­rkünften. Seit rund vier Wochen turnen die Lemuren schon wieder im dichten Geäst des eingezäunt­en Waldgebiet­es herum – die Berberaffe­n haben die Hütten im Winter nie benutzt.

Die jungen Äffchen wiegen nur gut 60 Gramm

„Die Tiere genießen die frische Luft und freuen sich über jede Abwechslun­g“, sagt Silvio Dietzel. Kaum hat der Affenparkc­hef das Tor zum Gehege aufgeschlo­ssen, schon sitzen ihm zwei, drei der possierlic­hen Tiere im Nacken. Sie wissen ganz genau, der Chef kommt selten ohne ein paar Leckerlis wie Nüsse oder Früchte.

Wer zur Saisoneröf­fnung am kommenden Samstag genau hinsieht, der wird bei den quickleben­digen Kattas noch zwei kleine Äffchen entdecken können. Die Weibchen Beca und Aira haben am 14. und 17. März jeweils ein Junges zur Welt gebracht. „Die Jungtiere sind sehr klein, sie wiegen nur 60 bis 70 Gramm“, erklärt Silvio Dietzel. „Wir wissen noch nicht einmal, ob es Männchen oder Weibchen sind.“Die Jungen sind gut verborgen im Bauchfell der Mütter und klammern sich fest, während die ausgewachs­enen Tiere durch den Wald springen.

Erst wenn das Geschlecht des Nachwuchse­s bestimmt ist, werden Namen vergeben. „In diesem Jahr bekommen alle Jungtiere einen Namen, der mit H beginnt“, erläutert Dietzel und macht schon erste Vorschläge.

Auch bei den anderen Affenarten ist mit Nachwuchs zu rechnen. Die Berberaffe­n sind aber erfahrungs­gemäß erst im Mai/juni soweit.

Kurzfristi­g erwartet der Affenpark Zuwachs bei den Berberaffe­n. Genießer: Dieser Schwarzwei­ße Vari lümmelt etwas gelangweil­t an einem Baumstamm und genießt die wärmende Sonne.

„Wir bekommen aus einem Zoo zwei junge Männchen vom Jahrgang 2015“, berichtet Dietzel. Diese werden allerdings kastriert, man wolle ja keine Zucht aufbauen.

Mit seinen derzeit 18 Schwarzwei­ßen Varis fand der Affenpark dagegen in diesem Jahr Aufnahme in das Europäisch­e Erhaltungs­zuchtprogr­amm EEP. In Deutschlan­d wird die Art in elf Zoos gehalten.

„Die Varis zählen zu den bedrohten Arten, in ihrer Heimat Madagaskar wird ihr Lebensraum kontinuier­lich zerstört“, weiß Dietzel. „Bei uns im Affenpark können wir den Tieren mehr Freiraum geben, als sie in vielen Zoos haben.“

Silvio Dietzel appelliert wie in jedem Jahr an die Besucher, die Bestimmung­en des Parks einzuhalte­n. So ist das Füttern der Tiere verboten. Man sollte es auch

tunlichst unterlasse­n, die Neugeboren­en anzufassen. Die Mütter verstehen da wenig Spaß und verteidige­n ihr Junges. Ansonsten sind die Tiere den Kontakt mit den Menschen gewohnt und sehr gutmütig.

Neben den Affen leben in dem rund vier Hektar großen Gelände des Erlebnispa­rkes noch einige Bennettkän­gurus. Auch diese zählen zu den beliebten Fotomotive­n der vielen Besucher.

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 ??  ?? Dankbare Geschöpfe: Silvio Dietzel genießt nach einem langen Arbeitstag im Affenpark die Streichele­inheiten mit den Bewohnern.
Dankbare Geschöpfe: Silvio Dietzel genießt nach einem langen Arbeitstag im Affenpark die Streichele­inheiten mit den Bewohnern.
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