Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Vom technischen Leiter zum 1. Vorsitzenden der Flieger
Frank Krämer stammt aus Gera und gehört seit knapp 21 Jahren zum Aeroclub „Hans Grade“in Bad Frankenhausen. An die Vorstandsarbeit ist er gewöhnt
Bad Frankenhausen. Wer ist der neue Vorsitzende des Aeroclub „Hans Grade“?
Frank Krämer ist am 6. Januar 1971 in Gera geboren. Als Halbwüchsiger wollte er Militärflieger werden. So war es also folgerichtig, dass er sich bei den Geraer Segelfliegern anmeldete.
Dort gab es zu jener Zeit etwa 60 Flugschüler, zumeist Wehrsportler, die eine militärische Fliegerkarriere planten. Nach einem halben Jahr verwarf Frank den Berufswunsch. Die Fliegerei jedoch hatte ihn gepackt.
Die große Anzahl an Flugschülern konnte in Gera nur im „Schichtwechsel“ausgebildet werden. Das hieß, Fliegen war für sie nur alle 14 Tage möglich. Kurz nach dem Start ins aktive Fliegerleben 1985 fragte Frank, ob er nicht jede Woche fliegen könnte. Bernd Seifferth, sein damaliger Fluglehrer und in Frankenhausen als Kunstflugpilot von unzähligen Flugplatzfesten bekannt, wollte Franks Begeisterung nicht bremsen und so war er fortan jedes Wochenende am Flugplatz in Gera zu finden.
Ein knappes Jahr später flog Frank Krämer das erste Mal allein und im Juli 1987, nach nicht einmal zwei Jahren fliegerischer Ausbildung, war er bereits Inhaber der Segelfluglizenz.
1989 erflog er die Bedingungen für das Segelflugleistungsabzeichen in Silber, die Silber-c. Für die Gold-c hat er bisher zwei Bedingungen erflogen.
Schnell wurde Franks fliegerisches Talent deutlich. Es folgten die Teilnahme an Bezirksmeisterschaften, an der letzten Ddrmeisterschaft in Zwickau im Juli 1990, an der 1. Junioren-europameisterschaft in Schweden 1991, und an der Deutschen Junioren-meisterschaft ebenfalls 1991. An den Thüringer Meisterschaften im Streckensegelflug nahm Frank 11 Mal teil und erflog sich 4 Mal den Meistertitel, zwei Mal den 2. Platz, ein Mal den 3. Platz und ein Mal Platz 4.
Doch wie kam er nach Bad Frankenhausen? Erstmals landete er im Mai 1991 im Rahmen der 1. Ostdeutschen Doppelsitzer Meisterschaft von Jena aus in Bad Frankenhausen-udersleben und dachte: „Ist aber eigentlich auch ganz nett“. Dieser Eindruck verstärkte sich bei seiner Teilnahme an der 1. Thüringer Meisterschaft in Bad Frankenhausen. Hier erlebte er echte Kameradschaft, fand die Gegend sehr schön und es war ein echter Gegensatz zum damals noch vorherrschenden GST-STIL in Gera. Trotzdem dauerte es noch sechs Jahre bis zum endgültigen Vereinswechsel. In den gut zwanzig Jahren, die er nun zum Aeroclub gehört, hat er sich zu einer echten Bereicherung im entwickelt. Er flog von Bad Frankenhausen viele Strecken, 300 und 500 km Dreiecke. Mit Horst Dreischärf lieferte er sich einen vereinsinternen Wettbewerb, denn beide sind total ambitionierte Streckenflieger. Aber auch andere Flieger vom Aeroclub konnten die beiden so zum Streckenfliegen motivieren.
Darüber hinaus war Frank bei vielen Veranstaltungen immer in der ersten Reihe zu finden. Frank Krämer war bisher technischer Leiter des Aeroclubs und hat mit unserem Werkstattleiter und den übrigen Technikern für den guten Zustand unserer Flugund Bodentechnik Sorge getragen. Nach eigenen Angaben ist Frank die Vorstandsarbeit gewöhnt. Trotzdem sieht er es als eine Umstellung, ob man im Vorstand für oder gegen etwas sein kann oder ob man entsprechende Positionen nun begründen, kommunizieren, andere davon überzeugen und sie bei der Umsetzung mit ins Boot holen muss.