Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Putin reicht Le Pen die Hand
Chefin des Front National im Kreml
Moskau. Bei einem überraschenden Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat die rechte französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen für engere Beziehungen ihres Landes zu Russland geworben. Die Umstände seien so schwierig, dass Frankreich und Russland etwa im Kampf gegen den Terrorismus ihre Kräfte vereinen müssten, sagte Le Pen der Agentur Tass zufolge am Freitag in Moskau. Sie schlug vor, Geheimdienstinformationen im Kampf gegen Terrorgruppen auszutauschen.
In Gesprächen mit russischen Abgeordneten kritisierte die Chefin der rechtsextremen Partei Front National (FN) die Eusanktionen gegen Russland. „Meine Position zu den Beziehungen unserer zwei Länder ändert sich nicht, und ich hoffe, dass ich diese Haltung in zwei Monaten vorantreiben werde“, sagte sie über ihre Präsidentschaftsambitionen. Die voraussichtlich zwei Wahlrunden in Frankreich sind für den 23. April und 7. Mai geplant.
Es war nach Darstellung des Kremls das erste Treffen von Putin und Le Pen. Diese feilt mit dem Besuch in Moskau vor der Wahl an ihrem internationalen Profil. Im Februar wurde sie im Libanon von Präsident Michel Aoun empfangen, Anfang dieser Woche traf sie im Tschad Präsident Idriss Déby Itno. Die Eugegnerin setzt sich schon lange für gute Verbindungen zu Russland ein. Anfang des Jahres sagte sie, die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim sei aus ihrer Sicht nicht illegal. (dpa)