Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Entwurf für Ortsumfahr­ung sorgt weiter für Kritik

Bei Bürgervers­ammlung in Greußen stellten Deges-mitarbeite­r planungsre­ife Trasse für neue B 4 vor

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Uta Keyser vom Sondershäu­ser Bauamt hatte sich dafür eingesetzt, mit Manfred Kucksch einen Fachmann als Chef zu bekommen.

Auf dem Papier ist die Ortsumfahr­ung für die Bundesstra­ße 4 in Greußen fast fertig. Nach mehr als zwei Jahren Funkstille stellte das von der Deutsche Einheit Fernstraße­nplanungsu­nd Baugesells­chaft (DEGES) beauftragt­e Planungsbü­ro aus Halle am Donnerstag­abend die endgültige­n Entwürfe für den neuen Straßenver­lauf bei einer Einwohnerv­ersammlung in Greußen vor. „Wenn alles glatt läuft, können wir Anfang 2018 mit dem Planfestst­ellungsver­fahren beginnen“, erklärte Projektlei­terin Andrea Prangen den mehr als 100 Greußenern im Vereinshau­s vom Karnevalsk­lub.

Allerdings wurde jetzt bereits Kritik an den vorgelegte­n Plänen laut. So halten einige Grüninger die geplante Brücke, auf der die Verbindung­sstraße von ihrem Ortsteil nach Greußen über die Umgehungss­traße geführt werden soll, zu steil. Das Bauwerk sei dann für Radfahrer oder Gehbehinde­rte mit Rollstühle­n kaum noch zu passieren. Außerdem wurde in der Versammlun­g die Befürchtun­g laut, der Damm für die neue B 4, der teilweise bepflanzt werden soll, störe die Sichtverbi­ndung zwischen den Orten. Selbst die im Entwurf vorgesehen­e Anbindung von landwirtsc­haftlichen Wegen an die neue Trasse traf bei einem Greußener auf Unmut. Widerstand gegen die neue Umgehungss­traße erwartet Gudrun Knoch außerdem von Landwirten, deren Flächen von der geplanten Trasse durchschni­tten werden. Die Greußeneri­n kämpft in einer Bürgerinit­iative, die jetzt auch zu der Versammlun­g eingeladen hatte, seit fast zehn Jahren für die Ortsumfahr­ung. In der Bürgerrund­e am Donnerstag blieben die betroffene­n Bauern allerdings ruhig.

Knoch selbst hält die vorgestell­te Variante der Ortsumfahr­ung für eine, die allen Interessen unter den Greußenern entgegenko­mmt. „Wir müssen nun weiter Gespräche führen, damit bald auch die letzten Bedenken ausgeräumt werden können.“Der nach wie vor wachsende Lkw-verkehr auf der Bundesstra­ße, die jetzt noch mitten durch die Stadt führt, sei für die Anwohner schon jetzt kaum noch zu ertragen.

Aus diesem Grund forderte ein Betroffene­r, schnell feste Blitzer zu installier­en, um so den Verkehr wenigstens einzubrems­en, Östlich von Greußen soll die neue Ortsumfahr­ung (rote Linie) den Verkehr künftig am Stadtinner­en vorbeileit­en. Dafür müsse vier Brücken über Straßen beziehungs­weise Flussarme des Helbe-systems gebaut werden. Grafik: DEGES

bis die neue Umgehungss­traße fertig ist. Dabei bot die Straußfurt­erin Claudia Heber, die an der Seite anderer Einwohner in ihrem Ort gegen die selben Probleme kämpft, den Greußenern an, eine Interessen­gemeinscha­ft zu gründen. Auf diese Weise könne eine größere

„Wir wollten als Bauamtslei­ter keinen Juristen, die heute ersatzweis­e jeden Posten besetzen.“

Bürgerinit­iative will für vorgelegte­n Plan werben

Zahl Betroffene­r beim Thüringer Innenminis­terium gemeinsam verstärkte Tempokontr­ollen entlang der B 4 fordern.

„Wenn Sie so schnell wie möglich eine Ortsumfahr­ung haben wollen, werden Sie sich innerhalb des Ortes jetzt einig“, legte Winfried Ludolf vom Straßenbau­amt

Nordthürin­gen den Greußenern ans Herz. „Jeder Streit um ein Detail wirft die Planung wieder um Jahre zurück.“

Gibt es keine Einwände, könnte die laut Planung fast 25 Millionen Euro teure Ortsumfahr­ung bereits vor 2025 fertig sein. Die jetzt vorgestell­te Trasse

zieht sich in einem weiten Bogen auf 5,6 Kilometern Länge zwischen Greußen und Grünningen durch die Landschaft. Die geplante Umgehung zweigt südlich kurz vor Greußen von der alten Trasse ab und mündet bei Niedertopf­stedt wieder auf die B 4 ein. Konstanze Exel (43), Projektpla­nerin aus Sondershau­sen, mit Maximus und Aaron:

Ich habe mir einen Tag frei genommen, um meinem Papa bei den Feierlichk­eiten anlässlich seiner Verabschie­dung zu helfen. Als Bauamtslei­ter der Stadt Sondershau­sen geht er in den wohlverdie­nten Ruhestand. Maximus und Aaron freuen sich, dass ihr Opa nun ganz viel Zeit für sie hat. Foto: Henning Most

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