Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Junge Hornisten begeistern im Achteckhaus
Die Teilnehmer des Sondershäuser Meisterkurses der Thüringer Landesmusikakademie präsentierten ihr Können gemeinsam mit dem Loh-orchester
Die Musiker bedankten sich beim Publikum für den lang anhaltenden Applaus mit der Darbietung der „Titanic“-filmmusik. Foto: Grit König Sondershausen. Die schöne Tradition der Sondershäuser Meisterkurse fand in den letzten Tagen an der Thüringer Landesmusikakademie ihre Fortsetzung. Als Gastdozentin konnte diesmal Marie-luise Neunecker, renommierte Professorin für Horn in Berlin, gewonnen werden. Erfreulich zahlreiche junge Künstler aus ganz Deutschland und dem Ausland kamen zur Weiterbildung.
Die Besten unter ihnen stellten sich letzten Mittwoch beim Loh-konzert im Achteckhaus vor. Mit dem Sondershäuser Orchester und Generalmusikdirektor Michael Helmrath fanden sie verständnisvolle Partner. Das Programm beinhaltete die wichtigsten Werke der nicht eben umfangreichen Literatur für Horn und Orchester.
Am Anfang stand das Konzert Es-dur op. 11 des jungen Richard Strauss. Gleich drei Solisten teilten sich in die drei Sätze. Absolut sicher trugen die Künstler ihren Part auswendig vor.
Johanna Mix aus Leipzig übernahm den ersten Satz und gestaltete dabei gute Kontraste zwischen kraftvollen Fanfaren und ausdrucksstarken Kantilenen. Voller Ruhe und absoluter Konzentration trug Lutz Lehmann von der Musikhochschule Dresden das Andante vor. Träumerisch warme Töne zu Beginn wurden im Mittelteil durch eine kräftige Steigerung abgelöst. Mit höchster Brillanz musizierte Marlene Pschorr, derzeit an der Deutschen Oper Berlin engagiert, den Schlusssatz.
Standardwerk für das Blechblasinstrument ist auch Wolfgang Amadeus Mozarts Hornkonzert Nr. 3. Ebenfalls auswendig und mit äußerst angenehmem, weichem Ton spielte der in Salzburg und Oslo ausgebildete Aleksander Pokrywka den ersten Satz. Hanxuang Liang, ein chinesischer Kursteilnehmer, übernahm den zweiten und den dritten Satz. Viel Applaus entließ Solisten und Orchester in die Pause.
Der erste Satz des Hornkonzerts Nr. 2 von Richard Strauss eröffnete den zweiten Teil des Abends. Die Solopartie blies der gebürtige Südtiroler David Fliri, den Sondershäusern schon von seiner Praktikantentätigkeit im Loh-orchester her bekannt. Aus einem weiteren Mozart-konzert gab es danach ebenfalls den ersten Satz. Technisch sicher und musikalisch ausdrucksstark interpretierte Lisa Erchinger, bereits Solohornistin der Philharmonie Südwestfalen, dieses Stück. Mit Jennifer Bywaters gestaltete eine junge Kanadierin anschließend das Concertino emoll von Carl Maria von Weber.
Das selten zu hörende Doppelkonzert für zwei Hörner Esdur von Joseph Haydn spielten dann der Venezolaner Andres Aragon und die deutsche Hornistin Sulamith Seidenberg, beide in Berlin studierend. Die jungen Künstler bildeten ein perfekt aufeinander abgestimmtes Duo. Für lang anhaltenden Applaus bedankten sich die Teilnehmer.