Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
„Rot-rot-grün sollte es so machen wie die CDU“
Leser möchten mitreden bei der geplanten Gebietsreform. Für sie sind konstruktive Ansätze wichtiger als Parteibücher
Immer wieder wird unsere Landesregierung wegen der Gebietsreform übel beschimpft. Die Kleinstaaterei nach dem Motto „klein aber mein“trägt ihre Früchte und schürt Ängste. Ein klein wenig hat daran auch unsere Landesregierung Schuld, weil sie auf das Theater der Reformgegner eingeht und immer neue Vorschläge zur Gebietsreform unterbreitet, um die Hinweise der Bürger zu berücksichtigen. Statt das zu würdigen, legen das die Gegner der Gebietsreform unredlich als Schwäche der Regierung aus.
Die CDU war da bei der sächsischen Gebietsreform klüger. Ohne Rücksicht auf die Bürger peitschten Biedenkopf und Milbradt ihre Gebietsreform durch und beriefen sich dabei auf die Cdu-parlamentsmehrheit. So hätte es Rot-rot-grün auch machen müssen.
Hannelore Klose, Erfurt hat mit der Gebietsreform gar nichts zu tun – einen Zusammenhang herstellen zu wollen ist geradezu lächerlich. Genauso wenig ist die Gebietsreform auf eine bestimmte Parteienkonstellation zurückzuführen.
Und was soll das Zitat „Völker hört die Signale“? Die Hymne der Arbeiterbewegung entstand im 19. Jahrhundert. Die heutigen Verhältnisse mit denen von damals gleichzusetzen, halte ich für geradezu vermessen.
Ich höre da ganz andere Signale: nämlich die, dem sich immer weiterverbreitenden Populismus endlich wirksamer entgegenzutreten zu müssen. Demokratie ist kein Zustand, sondern ein ständiger Prozess. Demokratie wird von uns allen gemacht – auch wenn es nicht immer danach aussieht.
Damit Demokratie gelingt, gilt es aber, sachlich für die eigenen Interessen einzustehen, aktiv mitzuarbeiten, statt herumzujammern und Fronten aufzubauen – und letztendlich auch kompromissbereit zu sein – kurz und gut: sich demokratisch zu verhalten.
Renate Schinke, Lindewerra
Weder Parteien noch Kreisgrenzen ändern etwas an dem Dilemma, in dem wir uns befinden. Auch Ramelow bekommt mit seiner Koalition keinen Schnitt mit einer falschen Einschätzung der Ursachen für einen zwangsläufigen demografischen Wandel hin. Noch ist Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen!
Dangino Märten, Gerstungen bei der Betrachtung „Dörflicher Strukturen“kann man leider nicht ausblenden: Zu Beginn der 90er-jahre verschwanden Jugendeinrichtungen, Schulen und Kindergärten, dem folgten Poststellen, Verkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und seit einigen Jahren müssen wir ein Gaststättensterben miterleben.
Diese verfehlte Cdu-politik führte zu rasanter Landflucht. Dies können wir nur durch eine effektive und effiziente Gebietsreform, die nicht losgelöst von einer Verwaltungs- und Funktionalreform durchzuführen ist, stoppen. Für diese Umsetzungen wünsche ich mir von der CDU Ideen und konstruktive Vorschläge, auch um gewachsene Dorfstrukturen zu erhalten und dort, wo sie durch die Politik wegrationalisiert wurden, wieder zum Leben zu erwecken.
Uwe Schenke, Eisenach Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Bilder. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).