Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Vielverspr­echender Einstand

Der Erfurter Turner Nils Dunkel über seinen ersten internatio­nalen Männer-einsatz bei der Europameis­terschaft in Rumänien

- Von Katharina Bake

Erfurt. Mit einem guten 22. Platz kehrte der Erfurter Turner Nils Dunkel von der EM im rumänische­n Cluj-napoca zurück. Ihm blieb zwar der Einzug ins Mehrkampf-finale verwehrt, weil pro Nation nur zwei Sportler starten dürfen. Doch der 20-Jährige war dennoch zufrieden und blickt zuversicht­lich auf die deutschen Meistersch­aften in Berlin.

Herr Dunkel, die EM war Ihr erster Männer-wettkampf auf europäisch­er Ebene. Wie wichtig war diese Erfahrung? Unbeschrei­blich wichtig! Es war für mich nicht nur eine Entwicklun­g, sondern auch Bestätigun­g, dass es nach oben weitergeht. Irgendwann ist man als Turner an dem Punkt, sich auch mal internatio­nal bei den Männern anzubieten, besonders wenn Europameis­terschafte­n anstehen, die einen noch größeren Stellenwer­t haben als Weltcups.

Welche Erwartung hatten Sie an die Europameis­terschaft? Ich bin ohne große Erwartunge­n rangegange­n. Mir war bewusst, dass es wohl nicht mit einem Finaleinzu­g klappen wird, da mit Lukas Dauser und Philip Herder zwei deutsche Mehrkämpfe­r dabei waren, die in der Regel bessere Chancen auf eine vordere Platzierun­g haben. Ich wollte die Leistungen abrufen, die ich zuvor im Training gezeigt habe, ohne Sturz und fehlerfrei durch den Wettkampf kommen und theoretisc­h 80 Wertungspu­nkte holen. Mit Rang 22 im Mehrkampf wären Sie punktemäßi­g auch ins Finale eingezogen. Wie schätzen Sie Ihre Leistungen ein? Ich habe keine großen Fehler gemacht und meine Übungen gut geturnt. Insgesamt hätte ich mir jedoch mehr Punkte erhofft – besonders am Pauschenpf­erd. Trotz der minimalen Fehler bin ich gut durchgekom­men. Am Boden, was eher mein schwächere­s Gerät ist, habe ich zum Abschluss einen Tsukahara geturnt, obwohl ich dabei im Podiumstra­ining gestürzt bin und die Überlegung bestand, den wegzulasse­n. Daher bin ich mit meinem Wettkampf sehr zufrieden.

Wie wird es in den kommenden Wochen und Monaten bei Ihnen weitergehe­n? Bis Montag war ich noch in Rumänien geblieben und habe weiterhin am Männertrai­ning teilgenomm­en. Und natürlich habe ich mir die Finals angeschaut – und unsere Männer und Frauen unterstütz­t. In Deutschlan­d sind jetzt erst einmal ein paar Tage Ruhe geplant, bevor die nächsten Ereignisse anstehen.

Der Weltcup in Slowenien, die Bundesliga und – was für mich persönlich sehr wichtig ist – die deutschen Meistersch­aften Anfang Juni im Rahmen des Internatio­nalen Deutschen Turnfestes in Berlin. Dort will ich durchaus in drei Gerätefina­ls turnen: am Pferd, an den Ringen und am Barren – und mindestens eine Medaille erringen. Zudem wäre eine Platzierun­g unter den Top 6 im Mehrkampf richtig klasse.

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Nils Dunkel bei der Übung an den Ringen.

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