Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Westerengel mit Befreiungsschlag
Der Aufsteiger holt gegen Borntal ein 8:2 und klettert durch die 0:3-Niederlage von Bad Frankenhausen. Eintracht siegt 3:1 in einem Skandalspiel
Bad Frankenhausen. Zwei der drei Mannschaften aus dem Kreis konnten am Wochenende jubeln. Eintracht Sondershausen holte im Eichsfeld einen 3:1-Sieg, Randale unter den Fans aber trübt über den Erfolg. Westerengel hat endlich den ersten Auswärtssieg in der Tasche. Nur Bad Frankenhausen muss sich geschlagen geben. 0:3 gegen Sömmerda bedeutet nun der 14. Platz.
„Wir sind zum Kontern eingeladen worden und haben das dankend angenommen“, freute sich Tsv-trainer René Sennewald nach dem 8:2-Kantersieg gegen Borntal Erfurt. Die Partie ging ganz nach dem Geschmack der Gäste los. Nach nur acht Minuten hämmerte Petr Ilavskyj den Ball in die Maschen. Dann schaffte Martin Vasina innerhalb von gut 20 Minuten einen lupenreinen Hattrick und entschied so die Partie bereits vor der Pause. Nach dem Wechsel machte der TSV da weiter, wo er aufgehört hatte. Sebastian Georgi, Ilavskyj und der gerade eingewechselte Lukas Haspra stellten nach nur 68 Minuten auf 7:0. „Die zwei Gegentore ärgern mich schon etwas, aber die Spannung war dann irgendwann raus“, so Sennewald weiter. Den letzten Treffer erzielte Ricardo Schmidt zehn Minuten vor Schluss und so war der erste Auswärtssieg der Saison perfekt.
Die Eintracht aus Sondershausen ist wieder zurück in der Erfolgsspur und gewann im Eichsfeld beim 800. Punktspiel und zugleich dem 26. Geburtstag des Sportvereins 3:1 (1:0) beim Neuling Germania Wüstheuterode. Aber in diesem Spiel war jede Menge Feuer drin. Neun Gelbe und zwei Gelb-rote Karten für die Sondershäuser Florian Schrötter und Philipp Kellermann sorgten dafür, dass ein Spielfluss kaum aufkam. Zudem wurde die Partie durch den nicht immer souveränen Referee Patrick Kohlhas Mitte der zweiten Halbzeit wegen Schlägereien von etwa 20 „Fußballfans“am Rande des Sportgeländes für mehrere Minuten unterbrochen.
Am Verdienst des Sieges der spielerisch überlegenen Elf von Trainer Piet Schönberg gab es nichts zu deuteln, auch wenn die Siegtreffer unter freundlicher Assistenz der Germanen durch Sebastian Goppold, Tomas Kukacka und Goalgetter Eric Nowak fielen. Garant für den wichtigen Auswärtssieg war auch der erfahrene Schlussmann Lars Greschke, der gegen Torjäger Martin Gastrock-mey und Mittelfeldspieler Tobias Herburg sein großes Können unter Beweis stellte. „Unser Erfolg war verdient, wir haben die Fehler der Gastgeber clever zu unseren Toren genutzt“, sagte nach den 90 aufregenden Minuten auf und am Randes des Sportplatzes Sonderhausens sichtlich zufriedener Trainer Piet Schönberg.
Bad Frankenhausen ist nach der 0:3-Niederlage gegen Sömmerda auf den 15. Platz abgerutscht. Nach 20 Minuten gingen die Gäste durch einen Foulelfmeter, verursacht von Clemens Hochfeld, in Führung. Kurz vor der Pause erhöhten die Sömmerdaer nach einer unglücklichen Verlängerung von Schwabe auf 0:2. Und auch beim 0:3 war wenig Gegenwehr zu sehen. Die Frankenhäuser traten erschreckend schwach auf, kein Vergleich zur vergangenen Woche. Sömmerda war effektiv und traf sogar noch zweimal die Latte. Der Sieg geht in Ordnung. Doch für Bad Frankenhausen gab es gestern nach zwei schweren Verletzungen: Sebastian Lobodasch liegt mit Schädelhirntrauma im Krankenhaus und Johann Lendla hat sich vermutlich die Speiche gebrochen.
Der kommende Gegner, Großrudestedt, hat am Wochenende entschieden, sich aus der Landesklasse zurück zu ziehen und steht damit vorzeitig als Absteiger fest.