Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Proteste wirken wie ein Sandkorn in der Wüste

Leser sagen Ja zur Gebietsref­orm, aber Nein zum Wie

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Langsam macht sich ganz Thüringen in Deutschlan­d lächerlich – nicht nur unsere Landesregi­erung. Jedes Mal, wenn Rotrot-grün gemäß dem Bürgerwill­en neue Vorschläge unterbreit­et, melden sich eigennützi­ge Besitzstan­dswahrer, Nörgler und Kleinstadt­ler zu Wort, um die Reform zu verhindern. Was gestern noch für richtig gehalten wurde, ist heute falsch und umgekehrt. Keine Regierung der Welt könnte bei diesem Demokratie­verständni­s seiner Bürger erfolgreic­h arbeiten.

Eine lächerlich­e Parodie, was da manche so abziehen!

Die Sachsen-cdu hätte sich unter Biedenkopf und Milbradt dieses Theater bei der Gebietsref­orm nicht gefallen lassen. Nach kurzer Diskussion wurde dann gehandelt und die Reform durchgezog­en und Sachsen ist nicht untergegan­gen.

Vielleicht wäre es nach der Wende richtig gewesen, nicht die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl im Land Thüringen aufzulösen, um unser Bundesland der Eigensucht seiner Kreisfürst­en preiszugeb­en.

Wie ist nun aus meiner Sicht das Problem zu lösen? Die Landesregi­erung legt zwei Entwürfe mit unterschie­dlichen Kreiszusch­nitten für einen Volksentsc­heid vor und lässt die Bürger dann darüber abstimmen. So entscheide­t dann die demokratis­che Mehrheit!

H. Fischer, Arnstadt

Nordhausen verliert den Status Kreisstadt zugunsten von Sondershau­sen. Viel Diskussion­sstoff, viel Orakeln, denn der Innenminis­ter Poppenhäge­r hat seinen Vorschlag nicht offen begründet. Das riecht nicht nur nach Kungelei, sondern es ist auch der einzige Knackpunkt, mit dem man diesen Vorschlag ins Kippen bringen kann. Demos, vielleicht sogar Trillerpfe­ifen, Argumente. Das wirkt! Wie ein Sandkorn in der Wüste.

Jetzt sucht man auch noch Gründe im Verhältnis zwischen Stadt und Kreis, das stärkt nicht, das schwächt! Und es bleibt Orakeln, so lange wir nicht die Begründung kennen.

Und wenn wir nicht bald vernünftig reagieren, haben wieder die Falschen das Sagen. Im Moment läuft eine Kampagne, auf die Gebietsref­orm ganz zu verzichten, das ist die schlechter­e Lösung. Macht die Forderung auf, dass vom Innenminis­terium die Bewertung offengeleg­t wird, die zu diesem Vorschlag geführt hat. Dann bieten die Fakten genug Angriffspu­nkte dagegen.

Gerd Bosse, Nordhausen Scannen Sie den Code ein und klicken Sie sich durch die Fotostreck­e mit den Ausschreit­ungen in Apolda. Wir empfehlen QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).

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