Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
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Wenn es den Titel „Held der Woche“gäbe, dann hätte ihn in dieser Woche wohl David Meade verdient. Der ist von Beruf Verschwörungstheoretiker und damit prädestiniert, Dinge aufzudecken, die niemand sonst gesehen und auszusprechen gewagt hätte.
In dieser Woche nun klärte Herr Meade zunächst die britische Boulevardzeitung „Daily express“und über diese die Weltöffentlichkeit darüber auf, dass der Weltuntergang unmittelbar bevorstehe, und zwar am 23. April 2018. Der Grund dafür sei eine besondere Sternenkonstellation, bei der die Sonne ebenso im Sternzeichen Jungfrau stehen soll wie der Planet Jupiter und sich in diesem Sternzeichen insgesamt zwölf Sterne sammeln, was – das weiß jeder halbwegs aufgeklärte Mensch – todsicher den Beginn der Apokalypse einläutet.
Wir sind Herrn Meade sehr dankbar dafür, dass er uns nun endlich die Frage nach dem Zeitpunkt unseres Vergehens beantwortet hat. Diese Frage wurde bisher mindestens genauso heftig diskutiert wie die, ob . . . warum die Apokalypse unvermeidbar ist und was uns beim nächsten Weltuntergang erwartet.
es weiße Weihnachten geben wird oder nicht. Beide haben gemeinsam, dass bisher noch nie eine Prognose eingetroffen ist.
So bescherte etwa der für den 21. Dezember 2012 vom Maya-kalender vorhergesagte Weltuntergang der Welt zwar einen viel beachteten Film, aber kein Ende. Nicht weniger schief lag der niederländische Astrophysiker Piers van der Meer, der die Erde vor seinem geistigen Auge 2013 in der Folge einer Sonnenexplosion verglühen sah. Dass sie im Jahr darauf im Zuge einer neuen Eiszeit erfriert, wie der St. Petersburger Forscher Chabibullo Abdussamatow prophezeite, hat sich inzwischen als ebenso unzutreffend erwiesen.
Mit einiger Spannung blicken wir nun also auf den kommenden Montag. Viele Fernsehsender haben dem Vernehmen nach bereits ihr Programm umgestellt, Phoenix will vom 23. bis 29. April eine Themenwoche „Leben mit der Apokalypse“gestalten. Das Wissensmagazin Galileo von Pro Sieben untersucht die Erdbebensicherheit von Joghurtbechern.
Atemraubende Aufnahmen verspricht der Sender „Welt“, der bis Mitte Januar noch N 24 hieß, mit seiner Dokumentation „Panzer des 1. Weltuntergangs“. Und im Ersten wird Frank Plasberg am Montagabend mit den Gästen seiner Talkshow „Hart aber fair“darüber diskutieren, ob die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER wegen des Weltuntergangs ein weiteres Mal verschoben werden muss.