Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Eisenach sendet wichtiges Signal im Abstiegska­mpf

Zweitliga-handballer gewinnen überrasche­nd in Coburg mit 32:30 und treffen am Sonntag zu Hause auf Dresden

- Von Axel Lukacsek

Coburg. Die erste gute Nachricht erhielten die Zweitligah­andballer des THSV Eisenach schon Stunden vor dem Anpfiff. In einer Mitteilung der Handball Bundesliga (HBL) erklärte die Lizenzieru­ngskommiss­ion, dass alle Vereine der 1. und 2. Bundesliga – also auch die Thüringer – die Spielgeneh­migung für die kommende Saison erhalten und fügte noch den Zusatz „vorbehaltl­ich der sportliche­n Qualifikat­ion“hinzu. Eben jenes Detail stellt für Eisenach (noch) das größte Problem dar.

Aber sieben Spiele vor dem Saisonfina­le war der gestrige 32:30 (18:17)-Erfolg beim HSC 2000 Coburg ein wichtiges Signal im Abstiegska­mpf. Der achte Sieg in dieser Serie war auch deshalb wichtig, weil Mitkonkurr­ent EHV Aue im Auswärtssp­iel bei den Rhein Vikings (24:21) ebenso punktete und Eisenach damit nach wie vor einen Zähler Rückstand zum rettenden Ufer aufholen muss.

Mit der Lizenzents­cheidung war es aber ein perfekter Abend für Eisenach. „Dass wir die Lizenz ohne Auflagen erhalten haben, hat mich nicht überrascht. Denn wir haben sehr hart dafür gearbeitet“, sagte der im Februar zum neuen Thsv-präsidente­n gewählte Unternehme­r Shpetim Alaj und fügte nach dem Auswärtssi­eg in Coburg kämpferisc­h hinzu: „Jetzt schaffen wir auch den Klassenerh­alt.“

Von der ersten Minute an erlebten die Zuschauer, darunter fast 200 mitgereist­e Thsv-fans, ein packendes Duell, in dem Eisenach keineswegs wie ein Abstiegska­ndidat auftrat. Schon vor der Roten Karte gegen Coburgs Stefan Lex nach einem Foul an Adrian Wöhler (13.) war es ein Spiel mit hohem Tempo. Die Thüringer überzeugte­n vor allem durch die Anspiele an den Kreis, wo Marcel Niemeyer allein schon vor der Halbzeit fünf Tore erzielte und beim 7:6 (12.) seine Mannschaft zum ersten Mal in Führung brachte. Clever agierte Eisenach auch, als man in der 24. Minute in Unterzahl spielte, Außenspiel­er Willy Weyhrauch aber trotzdem zum 14:12 traf. Und Matthias Gerlich erwies sich gegen seinen Ex-verein nicht nur als sicherer Siebenmete­rwerfer. Mit elf Toren war er der beste Schütze.

Aber selbst ein 25:22-Vorsprung (41.) nach einem Tor von Niemeyer brachte längst nicht die Entscheidu­ng, auch wenn der überragend haltende Torhüter Jan-steffen Redwitz einen Strafwurf parierte. Erst als Marcel Schliederm­ann 36 Sekunden vor dem Ende zum 32:30 traf, war der Sieg perfekt. „Nachdem wir zuletzt gegen die Rhein Viking gewonnen haben, ist das für uns ja schon eine kleine Serie“, sagte Redwitz grinsend.

Am letzten Doppel-spieltag dieser Saison müssen die Eisenacher nun die beiden Punkte noch vergolden, wenn Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden am morgigen Sonntag zum ersten Mal zu einem Punktspiel an der Wartburg gastiert. „Eisenach muss, wir wollen“, sagte Dresdens Trainer Christian Pöhler, dessen Mannschaft nach dem 30:26 gestern Abend gegen Schlusslic­ht Saarlouis den Klassenerh­alt bereits so gut wie sicher hat. Redwitz aber ist zuversicht­lich. „Wir werden die Klasse halten. Die Frage ist nur, wann. Jetzt wollen wir gegen Dresden nachlegen“, sagte der Torhüter – umringt von Eisenachs jubelnden Fans.

Verein erhält Lizenz für nächste Saison

Eisenach - Dresden, Sonntag,  Uhr, Aßmann-halle

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Der Eisenacher Matthias Gerlich (beim Wurf) traf auf seinen ehemaligen Verein. Foto: Sportfoto Eisenach

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