Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Im Stile eines Meisters
Je näher der siebente Titelgewinn rückt, desto stärker werden die Thc-handballerinnen – Buxtehude bekommt dies beim 35:21 zu spüren
Bad Langensalza. Als die Thcspielerinnen Arm und Arm über das Spielfeld tanzten und immer wieder die „Humba“auspackten, vermochte sich auch der Trainer nicht zurückzuhalten. „War das ein Spiel?“, fragte Herbert Müller in die Runde und gab die Antwort gleich selbst: „Unser bestes in der gesamten Saison.“
Die ausgelassene Party mit den verzückten Fans hatte schon etwas von vorgezogener Meisterfeier. Und es zweifelt sicher niemand ernsthaft daran, dass der THC am nächsten Samstag beim feststehenden Absteiger Rödertal auch den letzten Schritt vollzieht. Doch Müller, wieder ganz der Mahner, warnte: „Erst wenn alles klar ist, dürfen die Mädels die Sau rauslassen. Bis dahin arbeiten wir weiter so hart wie bisher im Training. Das heutige 35:21 war die Belohnung dafür.“
Tatsächlich fegte der THC wie ein Orkan über den ambitionierten Tabellendritten aus Buxtehude hinweg. Aggressiv in der Abwehr (Lang, Schmelzer) und unaufhaltsam beim Tempo-gegenstoß stellten die Thüringerinnen die Weichen früh auf Sieg. Über die Stationen 4:1 (5.), 10:5 (15.) und 14:7 (20.) warfen sie einen 20:11-Halbzeitstand heraus.
„Wir wollten schon gern besser mithalten, haben aber eine katastrophale Abwehr gespielt“, konstatierte Buxtehudes Top-talent Emily Bölk. Sie wird ihren Heimatclub nach dieser Saison verlassen und sich dem THC anschließen. Wie sehr sich die hiesigen Anhänger darüber freuen, bewies der herzliche Applaus, mit dem die 19-Jährige in der Salza-halle empfangen wurde. Auf dem Feld ließ Bölk bei vier Treffern und einem herrlichen Rückhand-pass, den Lone Fischer zum 28:16 veredelte (43.), ihre Klasse aufblitzen. Die Dominanz des neuen Meisters musste allerdings auch sie anerkennen. Weil die Gäste bei den schnellen Kombinationen des THC häufig einen Schritt zu spät kamen, ging es für Iveta Luzumova elfmal zum Siebenmeterpunkt. Die ersten zehn Versuche brachte sie souverän im Tor unter; nur der elfte wurde pariert. Die überragende Spielerin dieser Saison nahm es mit einem Lächeln. Sie baute dennoch ihre klare Führung in der Schützenliste der Liga aus (202).
Ein Wermutstropfen mischte sich später jedoch in den Thcfreudenbecher. Jana Krause, die nach der Pause Dinah Eckerle ablöste und ihr in nichts nachstand, verletzte sich bei einem gehaltenen Wurf an der Hand. Lange biss sie auf die Zähne – bis die Schmerzen zu groß wurden. Im Krankenhaus folgte noch am Abend die bittere Diagnose: Mittelhandbruch und Operation.
Dadurch wird sie den Titel nur an der Seitenlinie feiern können. Doch zu einem Meisterteam gehören ja bekanntlich mehr als sieben Feldspielerinnen.
Wermutstropfen: Krause bricht sich die Mittelhand