Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Ein „Stietzel“entscheidet das Finale
Beim 1. Europa-cup im Bosseln werden die Gastgeber der BRSG Kyffhäuser hinter Köthen Zweiter. Rundum gelungene Veranstaltung mit jeder Menge Lob
Sondershausen. Gelungen, gelungen, gelungen. Einen mehr als gelungenen ersten Europa-cup im Bosseln fand am vergangenen Wochenende in Sondershausen statt. Mit mehr als 220 Sportlern aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Portugal ging das Spektakel über die Bühne. Im Finale der Männer konnte es spannender kaum zugehen. Und fast wie für die Geschichtsbücher geschrieben waren die Gastgeber von der BRSG Kyffhäuser (Frank Etzel, Martin Kropka, Jeffrey Schulz und Eckart Piontkowski) in diesem. Nach den regulären Sätzen stand es zwischen den Sondershäusern und der BSSV Köthen unentschieden, was im Normalfall in einem Bossel-spiel als Endstand zählt. Doch in Sondershausen ist alles etwas anders. Und so überlegte sich Volker Stietzel, Organisator und Kopf des Europa-cups, eine neue Regel. Ein sogenannter „Stietzel“musste die Entscheidung bringen. Jede Mannschaft hatte noch einen Wurf, um so nah wie möglich an die Daube heranzukommen. Mit einer Zentimeterentscheidung ging Köthen als Sieger hervor. Dritter wurde die Mannschaft BS Tempelhof Schöneberg. Das Team Europa, was aus Flüchtlingen, die in Sondershausen leben bestand, wurde guter 15. Bei den Frauen war der TV 1883 Bischofsheim nicht zu schlagen. Köthen und RSB Elxleben komplettierten die Medaillenränge.
In der Dreifelderhalle Sondershausen herrschte während der Spiele – es waren sechs Bahnen aufgebaut – teilweise absolute Stille. Taktieren und überlegen stand an der Tagesordnung. Und sowohl den Männern als auch Frauen packte der Ehrgeiz, es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, sich geärgert, gejubelt. Das war Bosselsport auf ganz hohem Niveau.
Schüler der privaten Fachschule für Wirtschaft und Soziales standen die beiden Tage als Linienrichter parat und machten ihre Sache gut. Aber nicht nur sie. Alle Helfer und Unterstützer im Hintergrund war mit voller Eifer dabei und sorgten für einen reibungslosen Ablauf, der von allen honoriert wurde. Schon während der Eröffnungsfeier ging eine Spendebox um, welche dann am Abschlussabend ausgezählt wurde. Es kamen gute 900 Euro zusammen. Schirmherrin und Landrätin Antje Hochwind rundete auf 1000 Euro. Das Geld wird für das Behindertensportfest in Sondershausen eingesetzt – da ist es bestens aufgehoben.
„Ich kann nur immer wieder Danke sagen. Das war so eine gelungene Veranstaltung. Es hat alles geklappt. Wir können sehr stolz auf uns sein. Von allen Seiten gab es Lob. Das freut uns am meisten“, war nicht nur Volker Stietzel überwältigt. Und so wurde bis spät in die Nacht hinein noch gefeiert – verdient haben es sich Organisatoren und Sportler auf jeden Fall.
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weitere Bilder finden Sie unter: www.sondershausen. thueringer-allgemeine.de Auch ein Weltmeister war da: die -jährige Hündin Fina (links) ist ein chinesischer Nackthund und hat Pokale und zwei Weltmeistertitel geholt . Foto: Sebastian Fernschild