Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Welches Geschlecht hat Gott?
Leser diskutieren, wie wichtig ihnen christliche Wert sind – und ob es überhaupt der Religionen bedarf
Zu „Kirchensprache bleibt männlich“vom 16. April:
Ob Gott männlich ist, ist korrekterweise Glaubenssache.
Ich persönlich glaube, Gott ist eine Frau. Es gibt auf dieser Welt aber nicht nur Frauen und Männer. Es gibt auch Diverse, die keine Einzelfälle sind; davon gibt es Millionen Menschen. Wie werden sie nun auf die Entscheidung der Synode reagieren? Dieses Thema überhaupt angesprochen zu haben, ist für die evangelische Kirche ein Eigentor.
Eine erforderliche Zweidrittelmehrheit für eine geschlechtergerechte Sprache ist auch ein Kuriosum für sich.
Héctor Calle, Sömmerda Ich gehöre seit fast 70 Jahren bewusst der Neuapostolischen Kirche an, war wegen meines Bekennermutes und meiner Aufrichtigkeit als Betriebshandwerker gut angesehen und konnte auch Anerkennung des Parteisekretärs bekommen, der sagte, Männer wie dich könnten wir auch in unserer Partei gebrauchen. Ich wurde 1990 zum Betriebratsvorsitzenden gewählt – bei 1050 Betriebsangehörigen.
Es ist eigentlich sehr schade, dass es noch so wenige sind, die sich zu ihren christlichen Werten bekennen. Natürlich lässt es sich ohne Glauben besser leben, weil man sich geben kann wie man möchte. Ich kann lügen und betrügen, kann Leute übervorteilen und mir das Beste zuschanzen. Dabei sind unsere Gesetze, auch das Grundgesetz, auf der Basis christlicher Werte entstanden.
Heute werden wir auch von der Politik geprägt, so dass sich jeder selbst der Nächste ist, und das Rücksichtlose beginnt schon im Kindergarten.
Das Christentum hat über die 2000 Jahre viel gutes und in die Gemeinschaft eingebracht und würde bei einigem Bekennermut weiter die Gesellschaft zum Guten prägen
Siegfried Kollatz, Erfurt Zu „Geschlagen, weil er Kippa trug“vom Donnerstag:
Der Überfall eines Arabers auf einen Juden in Berlin zeigt wieder einmal, welchen negativen Einfluss Religionen auf unsere Zivilgesellschaft haben. Religionen sind die Geißel der Menschheit. Man kann hinschauen wo man will, jede Religion erhebt sich über andere Menschen und verurteilt sie.
Ich als nichtgläubiger Mensch kann dazu nur sagen: Glauben bedeutet nicht Wissen! Und das betrifft alle Religionen. Schon das Nach-außen-tragen einer Religion sollte abgeschafft werden, ob das nun die Verschleierung muslimischer Frauen oder das Tragen einer Kippa bei Juden oder das Tragen eines Kreuzes bei Christen ist.
Unter dem Deckmantel der Religion wird viel Schindluder getrieben. Religion ist Privatsache und darf sich niemals in das Leben anderer Menschen einmischen! Eine erste dringliche Maßnahme wäre die Abschaffung des Religionsunterrichtes aus allen staatlichen Schulen!
Eine weltoffene und von humanistischen Werten geprägte Erziehung unserer Kinder sollte das Ziel sein. Dazu braucht es keine Religionen.
Uwe Ledwon, Apolda Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Bilder. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).