Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Die Geschichte des Salzes
Der 13. Tag der Heimatgeschichte im Kyffhäuserkreis widmet sich dem „weißen Gold“
Kyffhäuserkreis. Mehrere Dutzend Heimatforscher und geschichtlich interessierte Gäste nahmen am Samstag am 13. Tag der Heimatgeschichte im Kyffhäuserkreis teil. In diesem Jahr lautete das Thema „Salz – in all seinen Facetten, von der Salzgewinnung bis zum Heilmittel“. Da in Bad Frankenhausen dieses Jahr „200 Jahre Soleheilbad“gefeiert werden, war der Veranstaltungsort festgesetzt.
Dass dieser seit 2005 bestehende Tag weiterhin fortgeführt wird, hat sich unter anderem der vor zwei Jahre gegründete „Nordthüringer Verband Heimatkultur“zum Ziel gesetzt, und so liegt die Ausrichtung seit dem vergangenen Jahr in seinen Händen. Vor einem ausgiebigen Spaziergang durch die geschichtsträchtige Kurstadt standen einige Vorträge im Festsaal des Schlosses an. So begeisterte Ulrich Hahnemann mit seinen Ausführungen über das Frankenhäuser Salzwerk. „Dass schon Kaiser Otto II. das Salzwerk in einer Urkunde erwähnte, war für viele neu“, gestand Greußens Heimatforscher Peter Georgi.
Die Besucher kamen aus vielen Ecken des Landkreises. Zahlreich vertreten war der Heimatverein aus Ichstedt, aber auch Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) wollte als ehemaliger Kali-werker die Vorträge nicht verpassen. Petra Wäldchen, Vorsitzende des Vereins „Heimatkultur“, sprach zur Geschichte „200 Jahre Solbad“, Renate Weinert ging auf Dr. Manniske als Begründer des Kurwesens in Frankenhausen ein. Bergmann Eberhard Bauer referierte zum Thema „Kali in unserer Region“.
So erfuhr man, dass Manniske 1820 einen Bericht über das Solebad veröffentlichte, in dem er diese Anwendung den Wirkungen eines Seewasserbades in der Ostsee gleichsetzte. Das kurbelte schließlich das Kurwesen in der Stadt an.
Später berichtete er von guten Quartieren und Straßen sowie hervorragenden Speisewirten in Frankenhausen. In der Stadt gäbe es Zeitungen, keine Bettler und gute Nahrungsmittel, die täglich frisch aus Nordhausen und Heldrungen herbeigeschafft würden, Fische und Krebse kämen aus Unstrut und Helbe. Auch die guten Weine aus der Tiefe des Rathauses vergaß der Arzt nicht in seinen Beschreibungen.
Beim abschließenden Stadtrundgang mit Petra Wäldchen standen natürlich die Kuranlagen mit ihren Bädern und Quellen im Mittelpunkt. Auch wenn viele der Heimatforscher die Stadt bestens kennen, erfuhren auch sie Neues und sahen unbekannte Ecken. Bei den Salzsiedern im Kurpark konnte jeder einmal das Mineral kosten, das einst den Reichtum der Region begründete. Der 14. Tag der Heimatgeschichte wird 2019 in Sondershausen stattfinden. Denn es steht der 200. Todestag von Johann Karl Wezel an.