Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Rummel ums Rudel

Diskussion zu Wölfen geht weiter. FDP-CHEF kritisiert fehlende Informatio­nen zur Fangaktion

- Von Peter Rathay

Erfurt. Die Diskussion zur Zukunft der Thüringer Wölfin und ihres Nachwuchse­s gewinnt immer mehr an Schärfe. „Angesichts der Risiken für die Bevölkerun­g muss endlich auch über einen Abschuss nachgedach­t werden“, forderte erneut Thüringens FDP-CHEF Thomas L. Kemmerich. Neben einer Aufnahme des Raubtieres ins Jagdgesetz­t mahnte der Politiker eine stärkere Einbindung der Jägerschaf­t an. „Die Informatio­nen zur Hybriden-fangaktion kommen nur spärlich ans Licht – das schürt Misstrauen in der Bevölkerun­g“, erklärte er.

Das Thüringer Umweltmini­sterium wies die Vorwürfe zurück – und berichtete von Anfeindung­en und Drohungen, die regelmäßig per Post an Ministerin Anja Siegesmund (Grüne) gesandt würden. Deshalb bleibe es auch weiterhin Ziel der Informatio­nspolitik, nicht noch unnötig zu einer Emotionali­sierung beizutrage­n, hieß es weiter. Außerdem seien ein Großteil der Fotos Eigentum des Bundesfors­tes und der Bundeswehr.

Rund 100 000 Euro habe die Fangaktion bislang gekostet. Allein der Trapper, der erfolglos seine Fallen aufstellte, schickte eine Rechnung über 1800 Euro. Am Ende wurden drei Tiere erschossen und die verblieben­en ziehen weiter durch das Land. Das jüngste Foto, es stammt vom 30. März, zeigt einen der Mischlinge in der Nähe von Bittstädt.

Das Umweltmini­sterium bereitet indes die Ausweitung der Förderkuli­sse Wolf auf ganz Thüringen vor und will das Monitoring verstärken. Bislang wurden für Risse 14 400 Euro ausgezahlt, Prävention­smaßnahmen wurden mit 28 000 Euro unterstütz­t. ▶

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Foto: Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben
Nicht schön, aber selten: Das Thüringer Mischrudel posiert vor einer der Fotofallen. Foto: Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben

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