Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Rummel ums Rudel
Diskussion zu Wölfen geht weiter. FDP-CHEF kritisiert fehlende Informationen zur Fangaktion
Erfurt. Die Diskussion zur Zukunft der Thüringer Wölfin und ihres Nachwuchses gewinnt immer mehr an Schärfe. „Angesichts der Risiken für die Bevölkerung muss endlich auch über einen Abschuss nachgedacht werden“, forderte erneut Thüringens FDP-CHEF Thomas L. Kemmerich. Neben einer Aufnahme des Raubtieres ins Jagdgesetzt mahnte der Politiker eine stärkere Einbindung der Jägerschaft an. „Die Informationen zur Hybriden-fangaktion kommen nur spärlich ans Licht – das schürt Misstrauen in der Bevölkerung“, erklärte er.
Das Thüringer Umweltministerium wies die Vorwürfe zurück – und berichtete von Anfeindungen und Drohungen, die regelmäßig per Post an Ministerin Anja Siegesmund (Grüne) gesandt würden. Deshalb bleibe es auch weiterhin Ziel der Informationspolitik, nicht noch unnötig zu einer Emotionalisierung beizutragen, hieß es weiter. Außerdem seien ein Großteil der Fotos Eigentum des Bundesforstes und der Bundeswehr.
Rund 100 000 Euro habe die Fangaktion bislang gekostet. Allein der Trapper, der erfolglos seine Fallen aufstellte, schickte eine Rechnung über 1800 Euro. Am Ende wurden drei Tiere erschossen und die verbliebenen ziehen weiter durch das Land. Das jüngste Foto, es stammt vom 30. März, zeigt einen der Mischlinge in der Nähe von Bittstädt.
Das Umweltministerium bereitet indes die Ausweitung der Förderkulisse Wolf auf ganz Thüringen vor und will das Monitoring verstärken. Bislang wurden für Risse 14 400 Euro ausgezahlt, Präventionsmaßnahmen wurden mit 28 000 Euro unterstützt. ▶