Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Linke: Antrag ist Populismus

AFD fordert Ende der Ausbaubeit­räge

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Die Thüringer AFD will die Straßenaus­baubeiträg­e wieder in den Fokus rücken. Sie bedient sich dabei zur heutigen Landtagssi­tzung der Vorlage eines Gesetzesen­twurfes. Ziel: Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e.

Für Frank Kuschel kommt die Initiative nicht sonderlich überrasche­nd. Der kommunalpo­litische Sprecher der Linksfrakt­ion sieht den Afd-vorstoß in einer Reihe, die er gern benennt, wenn es kommunal relevante Themen bei der Rechtsauße­npartei geht. „Das ist reiner Populismus“, sagt Kuschel. Jörg Henke (AFD) kontert: „Rot-rot-grün kommt bei diesem Thema seit Jahren nicht voran und lässt Betroffene im Regen stehen.“Aus seiner Sicht liefert einzig die AFD nun das Instrument zur Abschaffun­g der Ausbaubeit­räge. Henke bezieht sich auf Bayern: Dort wurden die Gebühren jetzt abgeschaff­t.

Im Kern liegen die aktuelle Afd-forderung und die seit längerer Zeit bekannte Haltung der Linken nicht wirklich auseinande­r. Denn die Abschaffun­g der Gebühren steht im Zentrum. Allerdings will die AFD das sofort. Die Linke und ihre beiden Koalitions­partner haben sich erst vor acht Monaten mit Zustimmung der Kommunen auf ein Modell geeinigt, dass es in das Ermessen der Kommunen legt, Straßenaus­baubeiträg­e zu erheben.

Dafür müssen zwei Voraussetz­ungen erfüllt werden: Die Gemeinde darf drei Jahre keine Bedarfszuw­eisungen erhalten haben und muss über einen beschlosse­nen Haushalt verfügen. „Das gilt für 90 Prozent der Thüringer Gemeinden“, so Kuschel.

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