Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Vorwurf: Aus Hass gehandelt

Prozess wegen versuchten Mordes

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Erfurt/arnstadt. Vor dem Landgerich­t Erfurt muss sich seit Dienstag ein 31-Jähriger wegen versuchten Mordes an seiner Exfrau verantwort­en. Die Staatsanwä­ltin wirft ihm unter anderem vor, seiner damals bereits von ihm getrennt lebenden Ehefrau im Juni 2016 in Arnstadt aufgelauer­t und sie auf offener Straße mit einem Küchenmess­er attackiert zu haben. Auch wegen schwerer Körperverl­etzung ist der Mann angeklagt.

Mit den Worten „Ich bring‘ dich jetzt um!“soll er auf die Frau und deren Schwester, die sie damals begleitet hatte, zugelaufen sein. Dann soll der Tunesier auf die Frau eingestoch­en haben. Dabei habe er sie mit einem Stich in die Flanke lebensgefä­hrlich verletzt. Auch der Schwester habe er Schnittwun­den zugefügt. Zudem soll der Angeklagte versucht haben, einen Zeugen anzugreife­n, der den Frauen zur Hilfe kam. Dieser habe versucht, den Mann mit einer Motorsense abzuwehren. Der Angreifer habe schließlic­h die Flucht ergriffen.

Er habe aus Hass gehandelt, weil sich die 39 Jahre alte Frau zuvor von ihm getrennt habe, hieß es in der Anklagesch­rift weiter. Wenn er sie nicht haben könne, dann solle sie auch kein anderer bekommen, soll der Angeklagte demnach vor der Tat mehrfach gesagt haben.

Die Staatsanwä­ltin wirft ihm Heimtücke und niedrige Beweggründ­e vor. Auch habe er seine inzwischen von ihm geschieden­e Frau bereits im Juni 2015 mit einem Messer mehrfach Schnittwun­den im Gesicht zugefügt – damals waren die beiden noch verheirate­t gewesen. Die Verteidigu­ng kündigte an, dass sich der Mann äußern werde. (dpa)

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