Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Dokfilm-festival nimmt Utopien in den Blick

„Fordert das Unmögliche!“lautet das Motto in Leipzig

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Leipzig. Das Internatio­nale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animations­film DOK Leipzig steht in diesem Jahr unter dem Motto „Fordert das Unmögliche!“. Dies werde sich in den gezeigten Filmen spiegeln, die Veränderun­gen anstoßen oder Transforma­tionsproze­sse abbilden wollten, teilten die Veranstalt­er am Dienstag in Leipzig mit.

Das DOK Leipzig findet 2018 zum 61. Mal statt und dauert vom 29. Oktober bis zum 4. November. Mehr als 300 Filme sollen gezeigt werden. Vorschläge können noch bis Anfang Juli eingereich­t werden.

„Wir verstehen das Festivalmo­tto als Kompass, mit dessen Hilfe unsere Sonderprog­ramme entstanden sind“, erklärte Programmma­cher Ralph Eue. Festivalle­iterin Leena Pasanen sagte, das Motto sei „ein Signal, dass wir Visionäre brauchen“. Die Veranstalt­er verstünden den Leitspruch als Aufforderu­ng, etwas zu wagen – „in der Kunst wie im Leben“, betonte Pasanen.

Ein Sonderprog­ramm des diesjährig­en Filmfestes ist der Revolte der 68er vor 50 Jahren gewidmet. Die Retrospekt­ive nähere sich den gesellscha­ftlichen und ästhetisch­en Umbrüchen dieser Zeit nicht von den Brennpunkt­en der Revolte aus, sondern von den Rändern, „um die entstanden­e Brüchigkei­t gegebener Ordnungen in den Blick zu nehmen“, hieß es.

Die Hommage des Festivals würdigt in diesem Jahr die österreich­ische Filmemache­rin Ruth Beckermann („Die Geträumten“). Sie gilt als eine Mitbegründ­erin der unabhängig­en Filmszene in Österreich. Auf der diesjährig­en Berlinale hatte Beckermann für „Waldheims Walzer“den Dokumentar­filmpreis erhalten.

Zum 100-jährigen Bestehen der baltischen Republiken widmet sich das Festival unter anderem Litauen und Finnland. Mit Blick auf die DDR sind frühe Studentenf­ilme der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“zu sehen, darunter Frühwerke bekannter Regisseure wie Thomas Heise oder Helke Misselwitz, wie es hieß. In einer neuen Reihe wird sich das Filmfest zudem mit seiner eigenen Geschichte befassen. (epd)

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