Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Die Hoffnung lebt: Rockets verlassen Abstiegsplatz
Durch den 100:82-Sieg über Schlusslicht Tübingen überholt der Basketball-bundesligist Bremerhaven in der Tabelle
Erfurt. Der Traum vom Klassenerhalt in der Basketball-bundesliga ist für die Rockets wieder in greifbarer Nähe. Am Dienstagabend fuhr das Team von Ivan Pavic dank des 100:82 gegen den abgeschlagenen Letzten Tübingen den geforderten Pflichtsieg ein und hat damit Bremerhaven in der Tabelle überholt. Punktgleich stehen die Raketen bei drei noch ausstehenden Saisonspielen dank des gewonnenen Direktvergleiches auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.
Vom Start weg sah man hochmotivierte Gastgeber, die gewillt waren, das Duell schnell in ihre Richtung zu lenken. Immer wieder sorgten sehenswerte Ballstafetten für eine 20:10-Führung, wobei sich die Punkteverteilung ausgeglichen gestaltete. Nach der genommenen Auszeit fand Tübingen jedoch ein besser ins Spiel und pirschte sich heran.
Ohne die routinierten Randle, Obasohan und Lesic auf dem Feld fehlte den Rockets in dieser Phase Führungsqualität, der Faden ging verloren. Zudem zeigte sich die Defensive in mehreren Situationen unaufmerksam, was Tübingen große Freiräume bot. Beim zwischenzeitlichen 27:31 wurde den vielen Zuschauern sogar ein wenig mulmig.
Dieses Gefühl wich aber mit dem Dreier durch Obst, der so die Aufholjagd samt Zwischenhoch einleitete. Der spielintelligente Randle, von den Badenwürttembergern kaum zu stellen, übernahm Verantwortung und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. So wuchs aus dem Rückstand bis zur Pause ein komfortabler Vorsprung zur Pause (50:40). Richter und Lesic (jeweils elf Punkte) zeigten sich bis dahin am treffsichersten.
Wer jedoch dachte, die Gäste würden sich in ihr Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Ein 4:15-Lauf zu Beginn des dritten Viertels hatte zur Folge, dass das Pavic-team kurzzeitig wieder in Rückstand geriet. Das wurde jedoch schnell repariert. Als wichtiger Stabilisator erwies sich Lesic, der unter dem eigenen Korb abräumte. Mit einer 68:59-Führung ging es in das abschließende Viertel. Dieses eröffneten die Thüringer besser, wieder schien die Führung komfortabel und sicher. Doch Tübingen gab nicht auf und traf zwei Dreier. Beim 74:67 nahm Pavic die Auszeit, um seine Jungs neu einzustellen.
Dies gelang, zudem kassierten die „Walter Tigers“ein kurioses technisches Foul, was weitere Bonus-punkte in Form erfolgreicher Freiwürfe Obasohans mit sich brachte. Das Gefühl, den so wichtigen Heimsieg einzufahren, schwappte auf das Publikum über, welches jeden erzielten Korb frenetisch bejubelte. Als Obst per Dreier zum 84:67 traf, war die Erleichterung groß. Dieser Vorsprung reichte. Dizdarevic knackte per Korbleger sogar die 100er-marke.
Sehr stark: Mit Lesic, Randle, Obst, Richter und Obasohan trafen gleich fünf Rockets-akteure zweistellig; zudem tauchte jeder Spieler in der Punkteliste auf.
Bereits am Freitag sind die Rockets in Bamberg gefordert (19 Uhr). Beim mehrfachen deutschen Meister sind die Thüringer allerdings krasser Außenseiter. Es folgt ein Heimspiel gegen Bonn am Sonntag (15 Uhr), ehe das Derby in Jena am 1. Mai den Saisonabschluss bildet (15 Uhr).
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