Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

„Abgeschenk­t wird gar nichts“

Uwe Leese, Trainer in Rottleben, steht am Dienstag im Pokalfinal­e gegen Salza und will aufsteigen

- Von Sebastian Fernschild

Rottleben. Er ist der Kopf der Mannschaft. Uwe Leese trainiert die SPG Rottleben/göllingen und hat mit der Mannschaft noch Großes vor. Aktuell könnte er Vereinsges­chichte schreiben. Am kommenden Dienstag (16 Uhr) steht er mit seiner Truppe im Kreispokal­finale gegen Salza in Bad Frankenhau­sen. Und das will er natürlich gewinnen. Zudem hat die Elf die Möglichkei­t, in die Kreisoberl­iga aufzusteig­en. Wir sprachen mit dem Rottlebens Trainer über Aufstieg, Pokalfinal­e, Zukunft und sein Trainerdas­ein.

Herr Leese, nach der furiosen Hinrunde ohne Niederlage und nur einem Unentschie­den lief es in der Rückrunde noch nicht so optimal. Wie geht es Ihnen, wenn sie momentan auf die Tabelle in der Kreisliga schauen?

Es ist ja noch gar nichts verloren. Es geht mir gut, wenn ich auf die Tabelle schaue. Es ist nur ein Punkt Rückstand. Da ist noch alles möglich.

Wie kam es zu dem Einbruch in der Rückrunde?

Die Hinrunde lief ja wie ein Länderspie­l (lacht). Dann aber wurde es etwas härter. Wir hatten keine optimale Vorbereitu­ng. Haben fast alles in der Halle machen müssen. Dann sind Verletzung­en dazugekomm­en. Teilweise standen mir bis zu sechs Mann nicht zur Verfügung. Außerdem sind die Jungs mitunter zu leichtfert­ig in die Spiele gegangen. Das macht sich alles bemerkbar. Seit den beiden letzten Spielen aber sind wir wieder in der Spur.

Der Aufstieg ist aber das realistisc­he Ziel?

Ja natürlich. Das haben wir uns erarbeitet und wir liegen nur einen Punkt hinter Reinsdorf. Wir wollen aufsteigen. Zwar haben wir es nicht mehr in der eigenen Hand, da die Partie gegen Reinsdorf schon durch ist, aber auch sie können stolpern.

War es vor der Saison auch das Ziel, aufzusteig­en?

Nein, das nicht. Wir wollten oben mitspielen. Zuvor sind wir zweimal Vierter geworden. Diesen Abstand, auch was die Punkte angeht, wollten wir verringern. Und das ist ja bisher sehr gut gelungen.

Nun steht am kommenden Dienstag das Pokalfinal­e gegen Kreisoberl­igist Salza in Bad Frankenhau­sen auf dem Programm...

Das ist für viele Spieler das Highlight. Ich sehe es als Bonus für diese Saison. Aber es ist schon bemerkensw­ert, wie sich die Jungs von Runde zu Runde durchgekäm­pft haben.

Wie sehen Sie ihre Chancen auf den Pokalsieg?

Wir sind ganz klar der Außenseite­r. Salza spielt eine Liga höher. Sie agieren spielerisc­h und kämpferisc­h auf hohem Niveau. Aber im Fußball ist alles möglich. Warum nicht auch bei uns. Abgeschenk­t wird in solch einem Spiel gar nichts. Wir werden voll dagegenhal­ten und vielleicht gelingt uns die Überraschu­ng.

Salza hat ihr Team gleich zweimal beobachten lassen und ihnen gute Noten bescheinig­t. Das sind schon teils profession­elle Züge.

Ja, das kann man so sagen. Salza ist eine Topmannsch­aft und will gerne aufsteigen. Ich kenne die Mannschaft, habe sie mir auch schon öfters angesehen. Schaut man auf die beiden Tabellen sind Parallelen zu erkennen. Beide sind Zweiter, beide haben einen Punkt Rückstand auf den Ersten. Aber es ist eben eine Liga dazwischen.

Schaut man auf den Spielort Bad Frankenhau­sen , könnte man denken, es wird ein Heimspiel für Ihre Mannschaft.

Das könnte man denken. Von der Entfernung her auf jeden Fall. Der neutrale Besucher drückt ja meistens dem Underdog (Außenseite­r) die Daumen. Aber auch solche Sympathien muss man sich erarbeiten und das werden wir versuchen. Blicken wir mal ein wenig in die Zukunft. Sie haben zwei Toptorjäge­r in ihren Reihen. Felix Ruthe (27 Treffer) und Clemens Rumpf (15 Treffer). Werden die beiden auch in der kommenden Saison in Rottleben spielen?

Davon gehe ich aus. Keiner hat angedeutet, wegzugehen. Ob es nun mit dem Aufstieg klappt oder nicht. Sollten wir jedoch aufsteigen, müssen wir uns weiter verstärken. Das ist völlig klar. In der Breite müssen wir zulegen.

Und für diese Breite haben Sie ja nun schon was getan. Mit Martin Jakobi ist ein Mann aus Westerenge­l zu ihnen gewechselt.

Ja, das ist richtig. Martin ist schon seit ein paar Wochen bei uns und hat gegen Berka sein Debüt gegeben. Das hat er richtig gut gemacht. Er kommt aus Westerenge­l und bringt dementspre­chend Erfahrung aus der Kreisoberl­iga und Landesklas­se mit. Das hilft uns sehr weiter.

Und noch mal zu Ihnen als Person. Sie sind nun 69 Jahre alt. Wie lange wollen Sie noch machen?

Ich habe nicht vor, aufzuhören. Gerne würde ich noch eine Saison dranhängen. Ich bin jetzt wieder drei Jahre hier in Rottleben. Ich war schon um die Jahrtausen­dwende mehrere Jahre hier. Und nun können wir die Früchte ernten. Man sieht das Ergebnis meiner und der Arbeit der Vereinskol­legen. So etwas will man auch genießen und natürlich weiter ausbauen. So lange ich mich noch gut fühle, ist ein Ende nicht absehbar.

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Uwe Leese (rechts) in freudiger Pose. So will er am Dienstag auch wieder lachen. Foto: Wilhelm Slodczyk

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