Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Schüler recherchieren Geschehnisse vor hundert Jahren
Sondershäuser Gymnasiasten reichen ihre Arbeit zum Thema „1918 – endlich Frieden?“zum Landtags-wettbewerb ein
Sondershausen. Dem November wird dieses Jahr aus historischer Sicht eine ganz besondere Bedeutung zugeschrieben. Das Ende des Ersten Weltkrieges und die damit einhergehende Novemberrevolution feiern ihren 100. Jahrestag. Der sich landesweit ausbreitende Machtverlust der Monarchen und die Etablierung der Stimme des Volkes sowie die Schaffung der ersten parlamentarischen Demokratie nach Kriegsende waren entscheidende historische Ereignisse, deren Wirkung weit über die Grenzen Berlins hinausgeht.
Auch an Sondershausen ging so ein prägnanter fundamentaler Wandel in der Politik natürlich nicht spurlos vorbei.
Bis Ende November war Fürst Günther Viktor letzter noch regierender Bundesfürst im deutschen Reich, bis er nach Änderungen des Staatsgrundgesetzes am 25. November 1918 schließlich abdankte.
Mit vielen weiteren wichtigen historischen Ereignissen des Jahres 1918 beschäftigten sich auch Schüler der 10. Klassen des Sondershäuser Geschwisterscholl-gymnasiums ein Schulhalbjahr lang. Sie hielten die Ergebnisse ihrer Recherche aus Internet, Büchern sowie dem Schloss- und Stadtarchiv in einer umfangreichen Buch-broschüre fest. Die nötigen Denkanstöße und Ideen zu den Themen lieferte den insgesamt zwölf fleißigen Schülern, die für diese Sache viel Zeit und Energie investierten, ursprünglich ihr Geschichtslehrer.
„Zunächst sollten wir nur Vorträge über die Weltkriege und den anschließenden Frieden halten. Doch daraus entstanden und entwickelten sich neue Anregungen, und wir entschieden uns letztlich für ein Thema, das uns alle interessiert und womit wir uns für einen vom Landtagspräsidenten ausgeschriebenen Wettbewerb intensiver beschäftigen wollten“, sagte Annabell John.
Jedoch war die Motivation der Gymnasiasten dabei nicht einzig und allein der Erfolg mit entsprechendem Preisgewinn. „Irgendwie wurde im Laufe der Zeit aus der Arbeit auch eine richtige Herzenssache. Schließlich ist das Thema Frieden immer allgegenwärtig, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Außerdem sollte es niemals als selbstverständlich angesehen werden“, erklärte Sarah Siegmann.
Mit einer solchen Arbeit nimmt die Schule nun bereits das zweite Mal an dem Wettbewerb teil, bei dem im vorigen Jahr die Gymnasiasten für ihre besondere Leistung mit einem Sonderpreis von 200 Euro ausgezeichnet wurden. Und auch dieses Jahr sind Lehrer und Schüler wieder zuversichtlich.