Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Verwaltungsmitarbeiter haben noch alle Hände voll zu tun
Vg-verwaltung ist noch bis zum 7. Dezember an der Brauereistraße in Artern ansprechbar. Ab 1. Januar neue Strukturen
Artern. Die Tage der Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern sind gezählt. Diese Art der gemeinschaftlichen Verwaltung ist von der Landesregierung nicht mehr gewollt. Stattdessen finden sich zum neuen Jahr im ganzen Land Gemeinden zu Einheits- oder Landgemeinden zusammen oder versuchen, sich weiterhin selbst zu behaupten.
Dennoch arbeiten die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern noch bis Ende dieses Jahres an ihren gewohnten Arbeitsplätzen. Ab dem neuen Jahr werden die insgesamt 14 Mitarbeiter, die zwölf Vollbeschäftigteneinheiten abbilden, in den Rathäusern in Artern, in Bad Frankenhausen und in Roßleben ihren Dienst verrichten. „Wir haben in Abstimmung mit den Mitarbeitern und den aufnehmenden Verwaltungen gute und einvernehmliche Verhandlungen geführt und nun, so denke ich, für jeden die passende Lösung gefunden“, sagt die Vg-vorsitzende Anja Reckling. Dass der größte Teil der Mitarbeiter künftig für die Stadtverwaltung Artern arbeitet, liegt auch daran, dass diese neben der zusätzlichen Verwaltung der fusionierenden Gemeinden Voigtstedt und Heygendorf künftig auch die selbstständig
bleibenden Gemeinden Gehofen, Reinsdorf, Mönchpfiffel-nikolausrieth, Borxleben und Kalbsrieth erfüllen muss. Die Vg-vorsitzende selbst, die diesen Posten seit dem 23. Juli 2009 inne hat, wird ab dem neuen Jahr bis zum Ende ihrer Amtszeit im Juni 2021 in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Sie betont, dass die Verwaltung noch immer alle Hände voll zu tun hat: „Neben der laufenden Verwaltung müssen wir uns auch mit Aufgaben zum Thema
Fusion und zum Thema Abwicklung der VG beschäftigen.“Zur Abwicklung zählen etwa die Kündigung von Verträgen mit verschiedenen Institutionen wie Banken oder dem Immobilieneigentümer. Die Fusionsaufgaben sind die bereits abgeschlossene Verteilung des Personals, aber auch der Übergang des Vermögens. „Zum Beispiel müssen die Rücklagen der VG auf die beteiligten Gemeinden verteilt werden, abzüglich der noch ausstehenden Rechnungen“, erklärt
Anja Reckling. Auch müssten noch ausstehende Forderungen und Verbindlichkeiten aufgelistet werden. Ab dem 10. Dezember muss die Verwaltung an der Brauereistraße geschlossen werden. Dann erfolgt der Umzug der Mitarbeiter und des Inventars. „Wir sind also noch bis zum 7. Dezember hier im Verwaltungsgebäude ansprechbar und ab dem 10. Dezember in einer Notstelle im Arterner Rathaus“, schildert Anja Reckling, die dann auf Verständnis aus der Bevölkerung hofft, dass dringende Angelegenheiten noch vor dem 7. Dezember eingeleitet werden. „Dennoch hoffe ich darauf, dass die Bürger von den Umständen des Umzugs möglichst wenig spüren“, blickt die Vg-chefin voraus.
Ihr persönliches Fazit nach rund neuneinhalb Jahren als Vg-chefin formuliert Anja Reckling so: „Als ich 2009 anfing, befand sich noch keine unserer Mitgliedsgemeinden in der Haushaltskonsolidierung. Das machte das Arbeiten natürlich einfacher, weil mehr Geld zur Verfügung stand. Im Laufe der Jahre wurde uns als VG die Arbeit vom Land auch immer schwerer gemacht. Wir mussten immer mehr Aufgaben übernehmen. Mehr Personal gab es dafür aber nicht.“Am meisten freue sie sich darüber, dass alle Mitarbeiter neue Arbeitsplätze bekommen werden und nicht, wie beim Bankrott eines Unternehmens, auf der Straße landen. Die vergangenen Monate seien durch die Gebietsreform der Landesregierung nervenaufreibend gewesen – auch weil diese die VG nicht immer vollumfänglich informiert habe.
Umzug erfolgt im Dezember