Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Verwaltung­smitarbeit­er haben noch alle Hände voll zu tun

Vg-verwaltung ist noch bis zum 7. Dezember an der Brauereist­raße in Artern ansprechba­r. Ab 1. Januar neue Strukturen

- Von Patrick Weisheit

Artern. Die Tage der Verwaltung­sgemeinsch­aft Mittelzent­rum Artern sind gezählt. Diese Art der gemeinscha­ftlichen Verwaltung ist von der Landesregi­erung nicht mehr gewollt. Stattdesse­n finden sich zum neuen Jahr im ganzen Land Gemeinden zu Einheits- oder Landgemein­den zusammen oder versuchen, sich weiterhin selbst zu behaupten.

Dennoch arbeiten die Mitarbeite­r der Verwaltung­sgemeinsch­aft Mittelzent­rum Artern noch bis Ende dieses Jahres an ihren gewohnten Arbeitsplä­tzen. Ab dem neuen Jahr werden die insgesamt 14 Mitarbeite­r, die zwölf Vollbeschä­ftigtenein­heiten abbilden, in den Rathäusern in Artern, in Bad Frankenhau­sen und in Roßleben ihren Dienst verrichten. „Wir haben in Abstimmung mit den Mitarbeite­rn und den aufnehmend­en Verwaltung­en gute und einvernehm­liche Verhandlun­gen geführt und nun, so denke ich, für jeden die passende Lösung gefunden“, sagt die Vg-vorsitzend­e Anja Reckling. Dass der größte Teil der Mitarbeite­r künftig für die Stadtverwa­ltung Artern arbeitet, liegt auch daran, dass diese neben der zusätzlich­en Verwaltung der fusioniere­nden Gemeinden Voigtstedt und Heygendorf künftig auch die selbststän­dig

bleibenden Gemeinden Gehofen, Reinsdorf, Mönchpfiff­el-nikolausri­eth, Borxleben und Kalbsrieth erfüllen muss. Die Vg-vorsitzend­e selbst, die diesen Posten seit dem 23. Juli 2009 inne hat, wird ab dem neuen Jahr bis zum Ende ihrer Amtszeit im Juni 2021 in den einstweili­gen Ruhestand versetzt.

Sie betont, dass die Verwaltung noch immer alle Hände voll zu tun hat: „Neben der laufenden Verwaltung müssen wir uns auch mit Aufgaben zum Thema

Fusion und zum Thema Abwicklung der VG beschäftig­en.“Zur Abwicklung zählen etwa die Kündigung von Verträgen mit verschiede­nen Institutio­nen wie Banken oder dem Immobilien­eigentümer. Die Fusionsauf­gaben sind die bereits abgeschlos­sene Verteilung des Personals, aber auch der Übergang des Vermögens. „Zum Beispiel müssen die Rücklagen der VG auf die beteiligte­n Gemeinden verteilt werden, abzüglich der noch ausstehend­en Rechnungen“, erklärt

Anja Reckling. Auch müssten noch ausstehend­e Forderunge­n und Verbindlic­hkeiten aufgeliste­t werden. Ab dem 10. Dezember muss die Verwaltung an der Brauereist­raße geschlosse­n werden. Dann erfolgt der Umzug der Mitarbeite­r und des Inventars. „Wir sind also noch bis zum 7. Dezember hier im Verwaltung­sgebäude ansprechba­r und ab dem 10. Dezember in einer Notstelle im Arterner Rathaus“, schildert Anja Reckling, die dann auf Verständni­s aus der Bevölkerun­g hofft, dass dringende Angelegenh­eiten noch vor dem 7. Dezember eingeleite­t werden. „Dennoch hoffe ich darauf, dass die Bürger von den Umständen des Umzugs möglichst wenig spüren“, blickt die Vg-chefin voraus.

Ihr persönlich­es Fazit nach rund neuneinhal­b Jahren als Vg-chefin formuliert Anja Reckling so: „Als ich 2009 anfing, befand sich noch keine unserer Mitgliedsg­emeinden in der Haushaltsk­onsolidier­ung. Das machte das Arbeiten natürlich einfacher, weil mehr Geld zur Verfügung stand. Im Laufe der Jahre wurde uns als VG die Arbeit vom Land auch immer schwerer gemacht. Wir mussten immer mehr Aufgaben übernehmen. Mehr Personal gab es dafür aber nicht.“Am meisten freue sie sich darüber, dass alle Mitarbeite­r neue Arbeitsplä­tze bekommen werden und nicht, wie beim Bankrott eines Unternehme­ns, auf der Straße landen. Die vergangene­n Monate seien durch die Gebietsref­orm der Landesregi­erung nervenaufr­eibend gewesen – auch weil diese die VG nicht immer vollumfäng­lich informiert habe.

Umzug erfolgt im Dezember

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany