Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Die Serie hält

Verbandsli­ga: Eintracht Sondershau­sen gewinnt das Duell gegen Martinroda völlig verdient 3:2. Doppelschl­ag von Bernsdorf

- Von Sebastian Fernschild

Sondershau­sen. Das war er, der fünfte Heimsieg in Folge gegen den FSV Martinroda. Die Gäste scheinen so etwas wie der Lieblingsg­egner von Eintracht Sondershau­sen zu sein. Dass dieser Sieg vollkommen verdient war, unterschri­eb auch Gästetrain­er Robert Fischer: „Das war heute sehr schwach. Wenn nicht sogar das Schwächste, was wir bisher angeboten haben. Wir wussten wie Sondershau­sen spielt und hatten eigentlich eine Antwort parat. Aber heute eben nicht. Wir können von Glück sprechen, dass wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gehen.“Fischer saß noch mehrere Minuten nach Spielende allein auf der Auswechsel­bank und schaute ins Leere. Seine Enttäuschu­ng war eindeutig zu erkennen und daraus machte er auch kein Geheimnis.

Mit der Aussage, dass Sondershau­sen „nur“1:0 zur Pause führte, hatte er recht. Denn was die Hausherren nach kurzer Anlaufschw­ierigkeit an den Tag legten, war allerfeins­ter Fußball. Zwar hatte Martinroda den besseren Start und hätte in der 6. Minute durch einen satten Schuss von Benjamin Hertel in Führung gehen können, danach aber spielte nur die Eintracht. Immer wieder erarbeitet­e sich Sondershau­sen gute bis sehr gute Möglichkei­ten. Die Chancenver­wertung war an diesem Tag das einzige große Manko. Es war eher eine Chancenver­schwendung. So rutschte Milos Gibala nach feinem Pass von Sven Bernsdorf nur Zentimeter am Ball vorbei. Dann ein Kopfball von Gibala, den Fsv-schlussman­n in höchster Not parierte. Da war noch keine halbe Stunde gespielt und von Martinroda war wenig bis gar nichts zu sehen. Dessen Trainer sah, dass seine Jungs gar nicht zurechtkam­en und schicken bereits seine Ersatzspie­ler zum Auflockern. Nach einem Bernsdorf-freistoß traf Gibala dann das Tor. Doch der Treffer zählte aufgrund eines vermeintli­chen Offensivfo­uls nicht. Nach dem in der 40. Minute Patrick Rothe mit einem starken Kopfball nach einer Ecke nur den Pfosten traf, war es dann kurz vor der Pause soweit. Gibala setzte sich auf der rechten Seite energisch durch, brachte den Ball in die Mitte, wo Bernsdorf lauerte und die Kugel einschob. Er stand da, wo ein Stürmer stehen muss. Martinroda schaute meist nur hinterher oder war einen Schritt zu spät. Zu wenig für einen Tabellenzw­eiten, der meist nur mit langen Bällen agierte und diese des Öfteren im Niemandsla­nd landeten.

Die Gäste wechselten zur Pause zweimal und zeigten wieder in den ersten Minuten so etwas wie Offensiv-fußball. So dauerte es sieben Minuten, bis der Ausgleich fiel, der aber keinesfall­s verdient war. Nach einer Flanke von Serdar Suliman nahm Hertel den Ball direkt und ließ so Eintrachtt­orwart Piotr Rusek keine Chance. Doch Eintracht zerbrach daran nicht – im Gegenteil. Sofort ging es wieder nach vorne. Bernsdorf eroberte sich den Ball, legte ab zu Adam Grisgraber, der sehr gut nachsetzte und den Ball auf den langen Pfosten brachte. Dort stand Rothe, der unter Bedrängnis und mit dem unbändigen Willen das 2:1 machte. Nach dem Bernsdorf die nächste Chance hatte, machte er es in der 77. Minute besser. Gibala spielte gekonnt in die Tiefe und Bernsdorf ließ sich auch von zwei Abwehrspie­lern nicht beirren und schob allein vorm Tor gekonnt ein. Die Entscheidu­ng. Da konnte auch das 3:2 in der Nachspielz­eit nach einer Ecke nicht mehr ausrichten.

„Unsere Taktik ist wunderbar aufgegange­n. Wir waren perfekt eingestell­t. Wenn man die Nadel im Heuhaufen sucht, dann war es der unnötige Ballverlus­t nach einem Einwurf von uns, der dann zum 1:1 führte. Ansonsten kann meiner Mannschaft nur ein großes Lob ausspreche­n“, so Eintracht-trainer Enrico Leifheit, der am gestrigen Sonntag Geburtstag hatte und mit den drei Punkten ließ es sich deutlich besser feiern.

Durch den Sieg klettert Sondershau­sen auf den zehnten Platz und kann gestärkt in die Partie am Samstag gegen Schweina gehen.

 ??  ?? Sven Bernsdorf (am Ball) war gegen Martinroda Dreh- und Angelpunkt. Neben seinen zwei Toren war er auch als Vorbereite­r aktiv. Foto: Sebastian Fernschild
Sven Bernsdorf (am Ball) war gegen Martinroda Dreh- und Angelpunkt. Neben seinen zwei Toren war er auch als Vorbereite­r aktiv. Foto: Sebastian Fernschild

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