Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Die Serie hält
Verbandsliga: Eintracht Sondershausen gewinnt das Duell gegen Martinroda völlig verdient 3:2. Doppelschlag von Bernsdorf
Sondershausen. Das war er, der fünfte Heimsieg in Folge gegen den FSV Martinroda. Die Gäste scheinen so etwas wie der Lieblingsgegner von Eintracht Sondershausen zu sein. Dass dieser Sieg vollkommen verdient war, unterschrieb auch Gästetrainer Robert Fischer: „Das war heute sehr schwach. Wenn nicht sogar das Schwächste, was wir bisher angeboten haben. Wir wussten wie Sondershausen spielt und hatten eigentlich eine Antwort parat. Aber heute eben nicht. Wir können von Glück sprechen, dass wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gehen.“Fischer saß noch mehrere Minuten nach Spielende allein auf der Auswechselbank und schaute ins Leere. Seine Enttäuschung war eindeutig zu erkennen und daraus machte er auch kein Geheimnis.
Mit der Aussage, dass Sondershausen „nur“1:0 zur Pause führte, hatte er recht. Denn was die Hausherren nach kurzer Anlaufschwierigkeit an den Tag legten, war allerfeinster Fußball. Zwar hatte Martinroda den besseren Start und hätte in der 6. Minute durch einen satten Schuss von Benjamin Hertel in Führung gehen können, danach aber spielte nur die Eintracht. Immer wieder erarbeitete sich Sondershausen gute bis sehr gute Möglichkeiten. Die Chancenverwertung war an diesem Tag das einzige große Manko. Es war eher eine Chancenverschwendung. So rutschte Milos Gibala nach feinem Pass von Sven Bernsdorf nur Zentimeter am Ball vorbei. Dann ein Kopfball von Gibala, den Fsv-schlussmann in höchster Not parierte. Da war noch keine halbe Stunde gespielt und von Martinroda war wenig bis gar nichts zu sehen. Dessen Trainer sah, dass seine Jungs gar nicht zurechtkamen und schicken bereits seine Ersatzspieler zum Auflockern. Nach einem Bernsdorf-freistoß traf Gibala dann das Tor. Doch der Treffer zählte aufgrund eines vermeintlichen Offensivfouls nicht. Nach dem in der 40. Minute Patrick Rothe mit einem starken Kopfball nach einer Ecke nur den Pfosten traf, war es dann kurz vor der Pause soweit. Gibala setzte sich auf der rechten Seite energisch durch, brachte den Ball in die Mitte, wo Bernsdorf lauerte und die Kugel einschob. Er stand da, wo ein Stürmer stehen muss. Martinroda schaute meist nur hinterher oder war einen Schritt zu spät. Zu wenig für einen Tabellenzweiten, der meist nur mit langen Bällen agierte und diese des Öfteren im Niemandsland landeten.
Die Gäste wechselten zur Pause zweimal und zeigten wieder in den ersten Minuten so etwas wie Offensiv-fußball. So dauerte es sieben Minuten, bis der Ausgleich fiel, der aber keinesfalls verdient war. Nach einer Flanke von Serdar Suliman nahm Hertel den Ball direkt und ließ so Eintrachttorwart Piotr Rusek keine Chance. Doch Eintracht zerbrach daran nicht – im Gegenteil. Sofort ging es wieder nach vorne. Bernsdorf eroberte sich den Ball, legte ab zu Adam Grisgraber, der sehr gut nachsetzte und den Ball auf den langen Pfosten brachte. Dort stand Rothe, der unter Bedrängnis und mit dem unbändigen Willen das 2:1 machte. Nach dem Bernsdorf die nächste Chance hatte, machte er es in der 77. Minute besser. Gibala spielte gekonnt in die Tiefe und Bernsdorf ließ sich auch von zwei Abwehrspielern nicht beirren und schob allein vorm Tor gekonnt ein. Die Entscheidung. Da konnte auch das 3:2 in der Nachspielzeit nach einer Ecke nicht mehr ausrichten.
„Unsere Taktik ist wunderbar aufgegangen. Wir waren perfekt eingestellt. Wenn man die Nadel im Heuhaufen sucht, dann war es der unnötige Ballverlust nach einem Einwurf von uns, der dann zum 1:1 führte. Ansonsten kann meiner Mannschaft nur ein großes Lob aussprechen“, so Eintracht-trainer Enrico Leifheit, der am gestrigen Sonntag Geburtstag hatte und mit den drei Punkten ließ es sich deutlich besser feiern.
Durch den Sieg klettert Sondershausen auf den zehnten Platz und kann gestärkt in die Partie am Samstag gegen Schweina gehen.