Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Wenn die Tage kürzer werden, ist die Sommerzeit ein Geschenk

Die dunkle Jahreszeit dauert ohnehin lang genug, meint ein Leser

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Zu „Mehrheit gegen Zeitumstel­lung“vom 23. Oktober und zu „Zweitbeste­s Reiseziel der Welt“vom 24. Oktober:

Seit 1980 gibt es in Deutschlan­d die Sommerzeit. Das ist mittlerwei­le über 30 Jahre her. Viele danach Geborene kennen es gar nicht anders.

Nun hat eine Umfrage ergeben, dass 80 Prozent der Deutschen gegen eine Zeitumstel­lung sind und diese für überflüssi­g halten. Für mich liegt eher die Ursache darin , dass viele gar nicht wissen, wie sie ihre Uhr im Frühjahr und Herbst umstellen müssen, obwohl ja schon viel mit Funk funktionie­rt. Sie sind überforder­t, sicherlich auch dabei viele ältere Leute. Und unsere Gesellscha­ft wird ja auch immer älter.und die gesundheit­lichen Probleme...

Die TA schreibt: Im neuen Lonely-planet-reiseführe­r für 2019 steht Deutschlan­d fast ganz vorn. Wo bleiben da eigentlich die gesundheit­lichen Probleme beim Überqueren von Zeitzonen (auch mehreren).

Es gibt aber auch 20 Prozent, die für die Beibehaltu­ng sind, da zähle auch ich mich dazu. Als vollbeschä­ftigter Berufstäti­ger (Steuerzahl­er) ist die Sommerzeit, gerade wenn die Tage im September/oktober merklich kürzer werden, sehr willkommen. Viele Freizeitak­tivitäten und Arbeiten im Freien können noch erledigt werden. Nicht zu vergessen die vielen Berufspend­ler, die lange Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen. Soll ich mich da schon in der Wohnung aufhalten? Ich denke da an die letzten goldenen Oktobertag­e zurück. Die dunkle Jahreszeit ist schon lang genug.

Leider sagt die Umfrage nichts über die Beschäftig­ung und das Alter der Teilnehmer aus. Für einen Nichtberuf­stätigen wird es sicherlich nicht so entscheide­nd sein, ob es die Sommerzeit gibt. Er kann die Helligkeit im Herbst besser ausnutzen. Gerade wenn die Tage im Herbst merklich kürzer werden, ist die Sommerzeit für unsere voll berufstäti­ge Familie ein Geschenk.

Jürgen Möller, Frauenwald

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