Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Erste Geflügelschau seit vier Jahren
Axel Berningers Henne erhält das beste Prädikat „vorzüglich“. Schau lockt 100 Besucher
Steinthaleben. Dort, wo sonst Versammlungen oder andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden, waren diesmal Hühner, Tauben und Enten zu sehen. Der örtliche Rassegeflügelzuchtverein hatte am Samstag und Sonntag zu einer kreisoffenen Rassegeflügelschau in das Dorfgemeinschaftshaus geladen.
Nachdem die eigentlich zweijährig stattfindende Schau aufgrund der Vogelgrippe-epidemie im Jahr 2016 abgesagt werden musste, gab es erstmals seit vier Jahren wieder Rassegeflügel im Steinthalebener Dorfgemeinschaftshaus zu sehen. Aussteller aus dem gesamten Kyffhäuserkreis, aber auch aus Wölfis oder Rüdigershagen (Eichsfeld) präsentierten ihre Tiere den Preisrichtern, die ihre Bewertung bereits vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung vornahmen. Dabei erhielten mehrere Tiere unter den Hühnern, Enten und Tauben die Prädikate „hervorragend“und „vorzüglich“. Das sind die beiden besten Wertungen, wobei ein Tier, das mit „vorzüglich“bewertet wird, die höchstmögliche Punktzahl von 97 erreicht hat.
Ein solches Tier hatte unter anderem auch Axel Berninger aus Rottleben mitgebracht. Er ist Mitglied im ausrichtenden Rassegeflügelzuchtverein Steinthaleben und züchtet Geflügel seit seiner Kindheit. „Es gab dann auch mal eine Unterbrechung, aber seit 2006 züchte ich wieder durchgängig“, so Berninger.
Dabei hat er sich auf die Hühnerrasse „Dresdner“spezialisiert, die es in verschiedenen Farbschlägen und auch als Zwerghuhn gibt. Berninger züchtet diese Rasse in den Farbschlägen schwarz, braun und rost-rebhuhnfarbig.
Rost-rebhuhnfarbig ist auch die Henne, die das Prädikat „vorzüglich“erhielt.
Die Rasse „Dresdner“entstand in der Nachkriegszeit im Raum Dresden. Dabei züchtete Alfred Zumpe in den Jahren 1948 bis 1953 die neue Rasse aus einen Rodeländerhahn und einer Wyandottenhenne, wie Berninger weiß. Später wurde noch ein Hahn der Rasse Newhampshire eingekreuzt. Im Jahre 1955 wurde die Kreuzung schließlich als neue Rasse anerkannt. „Die Rasse zeichnet vor allem ihre Witterungsbeständigkeit aus. Außerdem ist ihr Fleisch schmackhaft und die Eierlegeleistung sehr gut“, sagt Axel Berninger und ergänzt: „Genau das war in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wichtig, weshalb Alfred Zumpe diese Rasse schuf. Mittlerweile aber müssen Rassegeflügelzuchtvereine im ganzen Land darum kämpfen, dass diese Rasse nicht in Vergessenheit gerät.“Dabei helfen würden auch solche Schauen wie am Wochenende in Steinthaleben.
Letztlich schätzen die Vereinsmitglieder das Besucheraufkommen am gesamten Wochenende auf etwa 100 Personen und zeigen sich damit zufrieden.