mit der Steinfabrikation aus Mitteldeutschland. 25.000 der kleinen Häuser aus Wüstensand sollen an die Stelle von Slums rücken und bezahlbaren Wohnraum für die Armen im Süden Afrikas bieten. Die namibische Regierung hat sich dieses ehrgeizige Ziel gesetzt. „Im südlichen Afrika fehlen über acht Millionen Wohneinheiten, und die Wohnungsnot ist wegen fehlendem bezahlbaren Baumaterial und fehlenden Fachkräften ständig größer geworden“, erläutert Dust. Die gerade einmal 16.000 Usdollar teuren Eigenheime sollen den Mangel beheben. An Wüstensand als Rohstoff mangelt es wahrlich nicht in der früheren deutschen Kolonie. In einer kleinen Fabrik, an der neben Polycare der Staat sowie zwei Investoren beteiligt sind, werden die Steine vor Ort gefertigt. So eine Maschine lässt sich auch direkt in Katastrophengebieten installieren. So könnte der Wiederaufbau zerstörten Wohnraums schnell und ohne große Transportlogistik erfolgen.
Wüstensand ist vom Wind so rundgeschliffen, dass er eigentlich als unbrauchbar für die Produktion von herkömmlichem Beton gilt. Dust und seine Ingenieure dagegen binden den Sand mit Kunstharz, das wiederum zu einem Drittel aus einstigen Petflaschen besteht. Heraus kommt ein Polymerbeton, der sehr fest ist und gut dämmt. Wasser wird für die Herstellung nicht benötigt. Auch das ist in den angedachten Zielländern wichtig. „Das hält 300 Jahre“, sagt Unternehmenssprecher Jens Richter, „viel länger als Beton“.
Die Konstruktionsweise der Häuser hat die Firma mit Unterstützung der Bauhaus-universität Weimar entwickelt. Zum 100. Jubiläumsjahr der Bauhausgründung zeigt sich, dass die Idee von einer funktionalen, preiswerten Architektur noch immer aktuell ist. Mittlerweile gibt es auch eine standardisierte sanitäre Inneneinrichtung und einen speziellen Putz für die Häuser aus der Wüstensandtechnologie aus Thüringen. Vor allem aber rechnet das Unternehmen mit einer weltweiten Nachfrage. „Der Bedarf, Slums zu ersetzen, liegt weltweit bei 1,2 Milliarden Häusern“, rechnet Richter vor.
Auch China hat schon drei Maschinen zur Steinproduktion geordert. Zusammen mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit