Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Stadtrat ändert Sitzvertei­lung für Ausschüsse

Mit neuem Berechnung­sverfahren könnte eine Fraktion ihren Sitz verlieren. Zwei neue Fraktion gebildet

- Von Andrea Hellmann

Die Sitzvertei­lung sämtlicher Ausschüsse des Sondershäu­ser Stadtrates soll nach einem neuen Verfahren bestimmt werden. Diese Änderung hat der Stadtrat in seiner ersten Sitzung am Montagaben­d auf den Weg gebracht. Die Fraktionen Volkssolid­arität, CDU, Linke/Grüne sowie die NPD stimmten für den Antrag der Volkssolid­arität. SPD, Freie Wähler und AfD lehnten ihn ab. Die Neuerung in der Hauptsatzu­ng und Geschäftso­rdnung des Stadtrates muss noch von der Kommunalau­fsicht gebilligt und formell verkündet werden. Sie würde aber wohl der AfD ihren Sitz in allen Ausschüsse kosten.

Nach dem bisherigen Verfahren hätten die sechs Stadtratsf­raktionen je einen Sitz erhalten. Wobei die Volkssolid­arität, die mehr als doppelt so viele Stimmen der Wähler als die AfD bekam, argumentie­rte, dass auf diese Weise dem ebenfalls in der Geschäftso­rdnung beschriebe­ne Stärkeverh­ältnis nicht mehr Rechnung getragen würde. Die AfD sah die künftigen Abstimmung insbesonde­re im wichtigen Hauptaussc­huss auf zwei Parteien beschränkt. Schließlic­h hätten die Freien Wähler dank der Stimme des Bürgermeis­ters, der für die Freie Wähler zur Stadtratsw­ahl angetreten war, zwei der sechs Stimmen im Hauptaussc­huss. Dass kleinere Parteien benachteil­igt würden, mahnte Daniel Pößel (Freie Wähler) an. Bürgermeis­ter Steffen Grimm erinnerte daran, dass der Hauptaussc­huss nicht arbeitsfäh­ig sei. Das sei weniger problemati­sch, da auch bei wichtigen Themen der Stadtrat einberufen werden könne, sagte Joachim Kreyer.

Die SPD, die laut Wahlergebn­is zwar 16 Stimmen weniger erhielt als die AfD, wird aufgrund der Fraktionsb­ildung mit der Nubi ihren Sitz wohl behalten. Auch Linke und Grüne bilden erstmals eine Fraktion.

Bei den Vorschläge­n für die ehrenamtli­chen Posten vom Stadtratsv­orsitz bis zu den drei Beigeordne­ten wechselten sich CDU, Volkssolid­arität und Linke/Grüne ab. Gegenkandi­daten gab es keine. Den Stadtratsv­orsitz hatte man den Freien Wähler angetragen.

An den Absprachen sei man nicht beteiligt gewesen, erklärte die Fraktionsc­hefin der SPD, Anne Bressem. Mit einem eigenen Kandidaten mochte man sich unter diesen Umständen auch nicht die „Finger verbrennen“, so Bressem. Sie bedauerte zudem, dass bei der Ämterwahl keine Frau berücksich­tigt worden sei.

Stich-Wort

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FOTOS: ANDREA HELLMANN/PARTEIEN Zur konstituie­renden Sitzung verpflicht­ete am gestrigen Montag Sondershau­sens Bürgermeis­ter Steffen Grimm die gewählten Stadträte im Carl-Schroeder-Saal.

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