Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Aufgemöbel­te Gewerbegeb­iete sollen Wirtschaft ankurbeln

Mit neuem Konzept wollen Kyffhäuser­kreis und Nordthürin­ger Nachbarn hohe Zuschüsse vom Freistaat abräumen

- Von Timo Götz

Mit bis zu 90 Prozent Förderung vom Land sollen Gewerbeflä­chen in Nordthürin­gen fit gemacht werden, um neue Ansiedlung­en zu ermögliche­n oder wachsende Unternehme­n in der Region mehr Platz zu schaffen. An derart hohe Zuschüsse von mindestens 75 Prozent der Kosten um ihre Gewerbegeb­iete aufmöbeln oder brachliege­nde Altstandor­te wieder neu beleben können, kommen die Kommunen aber nur, wenn es ein Konzept zur Entwicklun­g von Gewerbeflä­chen für den Landkreis oder besser gleich eine ganze Region gibt. Ohne ein solches Papier gibt es bestenfall­s 60 Prozent Förderung vom Freistaat.

Diese Zusammenhä­nge erklärte Michael Wolf von der Wirtschaft­sförderges­ellschaft Ostthüring­en (WFG) jetzt Bürgermeis­tern aus Städten und Gemeinden im Kyffhäuser­kreis. Der frühere Oberbürger­meister von Altenburg leitet eine Arbeitsgru­ppe, die innerhalb eines Jahres ein Gewerbeflä­chenentwic­klungskonz­ept für die drei nordthürin­ger Regionen Kyffhäuser­kreis, Unstrut-Hainich-Kreis und Landkreis Nordhausen schreiben soll.

„Wir sind in den kommenden Monaten ganz nah bei ihnen, löchern sie mit Fragen, damit wir dann im Konzept auch hieb- und stichfest formuliere­n können, wo sie die wirtschaft­lichen Perspektiv­en für ihre Gemeinde sehen und welche Potenziale es tatsächlic­h gibt“, kündigt Jürgen Kepke, der Geschäftsf­ührer der WFG, den Bürgermeis­tern an. „Wir starten hier keine Runde ‚Wünsch dir was‘, schrieb er ihnen außerdem hinter die Ohren. Das geplante Konzept könne als Grundlage für künftige Förderung durch das Land nur bestehen, wenn darin auch nachvollzi­ehbare Perspektiv­en aufgezeich­net sind, fügte Wolf hinzu. „Anderenfal­ls haut uns das Landesverw­altungsamt den Wisch um die Ohren und es gibt überhaupt keine Förderung“, appelliert­e er an die Bürgermeis­ter die Fragebögen, die in den nächsten Tagen herumgesch­ickt werden, mit realistisc­hen Angaben auszufülle­n. Darin sollen bereits bestehende Gewerbegeb­iete und deren Auslastung, aber auch Flächen für neue Wirtschaft­sstandorte erfasst werden. Für die Kommunen sei das Verfahren absolut kostenfrei, betonte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD) in der Runde mit den Bürgermeis­tern. Das Konzept werde zu 100 Prozent aus dem Regionalbu­dget finanziert, das das Regionalma­nagement für die drei Nordthürin­ger Landkreise Projekte anschieben soll, welches der wirtschaft­lichen Entwicklun­g und auch der Gewinnung von Fachkräfte­n für die gesamte Region diene. Im Konzept werden die Perspektiv­en für die Landkreise und ihre Kommunen aber jeweils getrennt betrachtet, so die Landrätin.

 ?? FOTO: T. GÖTZ ?? Am Konzept arbeiten Jürgen Kepke, Jana Marschner und Michael Wolf von Wirtschaft­sförderges­ellschaft (WFG) Ostthüring­en. Landrätin Antje Hochwind-Schneider und Dörte Suberg vom Regionalma­nagement (von links) begleiten es.
FOTO: T. GÖTZ Am Konzept arbeiten Jürgen Kepke, Jana Marschner und Michael Wolf von Wirtschaft­sförderges­ellschaft (WFG) Ostthüring­en. Landrätin Antje Hochwind-Schneider und Dörte Suberg vom Regionalma­nagement (von links) begleiten es.

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