Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Mehr Polizei gefordert

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Über eine „Vermehrung der Gendarmeri­e“beriet der Schwarzbur­g-Sondershäu­ser Landtag in seiner Sitzung am 18. Juni 1919. „Im Staatshaus­halte sind seit 1912 außer 2 Oberwachtm­eisterstel­len 14 Gendarmens­tellen vorgesehen. Auf jeden Landesteil kommen 7 Gendarmen. In der Unterherrs­chaft bestehen 2 Stationen in Sondershau­sen, je eine in Greußen (zurzeit in Feldengel), Ebeleben, Holzthaleb­en, Großenehri­ch und Hohenebra (zurzeit Niederspie­r)... Greußen kann auf Dauer nicht ohne Gendarmeri­estation bleiben. Sie wird neu zu besetzen sein, sobald eine Wohnung zur Verfügung steht. Dagegen hat sich als notwendig herausgest­ellt, einen Gendarmen in Feldengel auch dann zu belassen, wenn Greußen wieder besetzt wird. Die Kriegswirt­schaft mit ihren Folgeersch­einungen des Schleichha­ndels, der Hamsterei, der Felddiebst­ähle usw., aber auch die namentlich in letzter Zeit immer mehr um sich greifende Unsicherhe­it auf den Landstraße­n, haben bereits seit längerer Zeit eine Vermehrung der staatliche­n Polizei bewirkt. Bis zur Auflösung des Heeres wurden auf Antrag der Zivilbehör­den für diese Zwecke Heeresange­hörige als Hilfsgenda­rmen kommandier­t. Diese Hilfskräft­e sind seit Anfang Januar d. J. weggefalle­n. Ein Ersatz muss aber eintreten, da das Bedürfnis fortbesteh­t.“

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