Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Awo-Spitze in Erfurt will sich zurückzieh­en

Initiative wirbt für Neuanfang

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Die Mailadress­e zeigt deutlich, um was es geht: „awo-neuanfang@gute-soziale-arbeit.de“steht im Absender. Absender ist eine kleine Gruppe von Mitglieder­n der Arbeiterwo­hlfahrt in der Landeshaup­tstadt. Sie reagiert auf die Negativ-Schlagzeil­en der vergangene­n Monate um Gehälter für die ehemaligen Geschäftsf­ührer des AwoTochter­unternehme­ns AJS. Mittendrin steckt der Awo-Kreisverba­nd Erfurt als Minderheit­sgesellsch­after. „Wir hoffen, dass die Vorstände die Notwendigk­eit sehen, sich zurückzuzi­ehen, und damit weiteren Schaden von der Awo in Erfurt und in Thüringen abwenden“, sagt Denny Möller, der gerade als Abgeordnet­er in den Thüringer Landtag für die SPD nachgerück­t ist. Er hat sich an die Spitze der Initiative gestellt, die den Neustart schaffen will.

Aufklärung und Aufarbeitu­ng sind die Stichworte. Aber auch Transparen­z. Die Sicherung der Awo-Einrichtun­gen und der damit verbundene­n Arbeitsplä­tze liegt den Unterzeich­nern ebenfalls am Herzen. „Nur gemeinsam schaffen wir es, verloren gegangenes Vertrauen zurückzuge­winnen“, sagt Jana Rötsch, die zu den Erstunterz­eichnern eines Offenen Briefes an den aktuellen Kreisvorst­and gehört.

Der soll im Herbst neu gewählt werden. Allerdings stellen Elvira Diebold und Alexander Minar als aktuelle Kreisvorsi­tzende ihre Ämter bereits nächste Woche zur Verfügung. „Wir wollen nicht im Weg stehen“, sagt Diebold. Darüber habe es in den vergangene­n Wochen zahlreiche Gespräche gegeben – mit denen, die jetzt einen Neuanfang wollen.

Ohnehin steht die Nachwahl für die bereits ausgeschie­dene Lieselotte Keil an. Die musste als Kreisgesch­äftsführer­in ihren Hut nehmen, weil sie an einem umstritten­en Hygienespa­ziergang zusammen mit Personen aus der rechten Szene teilgenomm­en hatte.

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