Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Maskenpflicht im Handel könnte fallen
Empfehlung statt Zwang?
Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern will angesichts niedriger Corona-Infektionszahlen die Maskenpflicht im Handel abschaffen. „Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten“, sagte Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) der „Welt am Sonntag“. Glawe kündigte zugleich Gespräche mit anderen norddeutschen Bundesländern über ein einheitliches Vorgehen an. Dagegen forderte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eindringlich, die Maskenpflicht beizubehalten.
Glawe sagte der „WamS“, er könne „die Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht abzuschaffen“. Die Abstandsregel zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus werde aber grundsätzlich fortbestehen.
Glawe kündigte zugleich Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. „Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen“, sagte der CDU-Politiker. „Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel.“
Auch andere Bundesländer prüfen dem Bericht zufolge die Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften. „Wir schauen uns gerade an, ob wir beim Einkaufen auf die Maskenpflicht verzichten können“, sagte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) der „WamS“.
Auch Sachsen-Anhalt hält Änderung für denkbar
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sprach sich dafür aus, die Pflicht in eine Empfehlung umzuwandeln. „Die Maskenpflicht signalisiert eine Gefahr, die es angesichts der regelmäßigen Abstände in großen Teilen des Einzelhandels nicht gibt“, sagte er. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hält eine Änderung mittelfristig für denkbar. „Wir müssen darüber diskutieren, ob die Maskenpflicht im Handel dort zurückgenommen werden kann, wo es möglich ist, Abstand zu halten“, sagte sie der „WamS“. afp