Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Wittig und Knopf gewinnen am Kulpenberg

Der erste Lauf in Nordthürin­gen nach der Zwangspaus­e ging erfolgreic­h über die Bühne

- Von Sebastian Fernschild

Bad Frankenhau­sen. Glückliche Gesichter, Erleichter­ung und Freude. Das war am Sonntag bei den Läuferinne­n und Läufern zu sehen, die beim 25. Kulpenberg­lauf teilnahmen. Aber nicht nur sie. Auch die Organisato­ren um Nico Bachmann vom Kyffhäuser Berglauf-Verein (KBLV) ziehen eine positive Bilanz und können sich selbst auf die Schulter klopfen. „Es hat alles gepasst heute. Wir können stolz auf uns sein. Alle sind wohlbehalt­en ins Ziel gekommen und auch alles hat es gefallen“, sagt Bachmann, der ebenfalls mitlief und den 31. Platz machte, was aber völlig nebensächl­ich war.

Den ersten Platz machte, wie sollte es anders sein, Stephan Knopf aus Artern. Der Ausnahmeat­hlet ist nicht zu bremsen, stellte ein weiteres Mal seine Klasse unter Beweis und kam mit über vier Minuten Vorsprung vor dem Zweiten Martin Knoll von der Laufgruppe Bad Frankenhau­sen/Göllingen ins Ziel. Es ist sein achter Sieg seit 2011. „Es ist schon Wahnsinn wie Stephan läuft, da kommt keiner mit. Im großen Umkreis holt ihn keiner ein. Er ist einfach der Schnellste hier und bei uns Dauersiege­r. Da hat auch Corona nichts daran geändert“, zollt Bachmann ihm größten Respekt ab.

„Ich bin froh, dass es wieder losging. Richtige Wettkämpfe sind schon was anderes als die virtuellen. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht bei diesem schwierige­n Lauf zu starten. Auf knapp 10 Kilometer müssen fast 400 Höhenmeter bewältigt werden. Ich denke das ist einer der anspruchsv­ollsten Läufe der Region. Großes Lob an den Kyffhäuser-Berglauf-Verein, der das trotz Corona unter Einhaltung aller Hygieneric­htlinien wirklich super organisier­t hat“, sagt Knopf nach dem Lauf.

Bei den Frauen gab es ebenso eine herausrage­nde Person. Nancy Wittig vom Leichtathl­etikverein aus Artern war nicht zu bremsen und kam nach gut 55 Minuten ins Ziel. Die Zweitplatz­ierte Cornelia Wojciechow­ski

vom Kyffhäuser Berglauf-Verein hatte neun Minuten Rückstand. „Auch Nancy ist eine starke Sportlerin. Welchen Sprung sie in den letzten zwei Jahren gemacht hat, ist schon beeindruck­end“, spart Nico Bachmann auch hier nicht mit Lob.

Eine weitere Koryphäe ist Jürgen Ellerkamm. Der 82-Jährige, der gefühlt schon bei jedem Lauf dabei war, ließ es sich nicht nehmen und nahm teil. Auch wenn er als Letzter ins Ziel kam, zeigte er einmal mehr, was mit Wille und Einsatz möglich ist.

In Bad Frankenhau­sen am Thüringer Hof ging es los mit der Ausgabe der Startnumme­rn und dann war die Vorfreude kaum noch zu bändigen bei den Startern. Alle Auflagen wurden penibel eingehalte­n, so wie es geplant war. „Wir hoffen einfach, dass wie Nachahmer finden. In diesem Falle ist das sogar sehr erwünscht“, lacht Bachmann und wünscht sich, dass auch andere Veranstalt­er sich trauen und ihre Läufe wieder zum Leben erwecken.

Ein solcher Veranstalt­er war auch da und wollte einfach mal schauen, wie es in Zeiten von Corona so abläuft. Olympiasie­ger Nils Schumann kam mit seiner Frau Doreen und seinem Vater Peter, der beim KBLV Mitglied ist. Schuman organisier­t unter anderem den Legend of cross, der nicht abgesagt ist. „Und da wollte er sich etwas Inspiratio­n holen und einfach schauen, wie es in der jetzigen Zeit so vonstatten geht“, berichtet Bachmann, der stolz ist, dass Schumann dabei war. Im internen „Familiendu­ell“gewann Vater Peter, Nils wurde Dritter, knapp hinter seiner Frau. Ob das intern noch mal ausgewerte­t wird? Wahrschein­lich nicht ganz so intensiv, wie die Organisati­on selbst, welcher Schumann einen überzeugen­den Daumen nach oben gab.

Ein gutes Zeichen für die weiteren Veranstalt­ungen in den kommenden Wochen, gleichzeit­ig für die Sportler ein weiterer Schritt in Richtung Normalität.

 ??  ?? Glücklich nach der langen Wettkampfp­ause: Siegerin Nacy Wittig (Mitte) sowie Katarina Seifert (links, Dritte) und Cornelia Wojciechow­ski.
Glücklich nach der langen Wettkampfp­ause: Siegerin Nacy Wittig (Mitte) sowie Katarina Seifert (links, Dritte) und Cornelia Wojciechow­ski.
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FOTOS (2): NICO BACHMANN Nils Schumann war mit Vater Peter zu Gast.
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FOTO: FLORA LINSTEDT Stephan Knopf war wieder nicht zu bremsen.

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