Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Kräutergärten zwischen Parkplätzen
Im Rahmen der Aktion „Essbare Stadt“wird die Wiese am Sondershäuser Planplatz mit Gewürzpflanzen und Gemüse bepflanzt
Sondershausen. Mangold, Pfefferkraut, Basilikum – zwischen Parkplätzen und Mehrgeschossern am Sondershäuser Planplatz wächst nicht mehr nur Gras. In den vergangenen Tagen haben die Mitstreiter des Projekts „Essbare Stadt“ein zehn Quadratmeter großes Stück Wiese in einen Garten verwandelt.
Kein Kleingarten mit Zaun und akkurat gezirkelten Beeten, sondern eine Nutzfläche mit Kräuterpflanzen, Sonnenblumen und verschiedenen Stauden wurden gepflanzt. Ernten darf diese dann jeder, der mag, sagt Judith Blinzler.
Seit 2016 ist sie Ansprechpartnerin für die Aktion „Essbare Stadt“.
Damals hatten sie und ihre Mitstreiter sich in Andernach umgesehen, eine Stadt, in der Grünflächen schon seit einigen Jahren mit essbaren Pflanzen wie Pfirsichen und Mispeln bepflanzt werden, die von den Bürgern geerntet werden dürfen. Ein Kräuterbeet an der Cruciskirche hatte Cornelia Ketelsen anschließend angelegt.
Inzwischen wächst allerhand Essbares auch im Garten der Generationen im Östertal, in der Kleingartenanlage Glückauf in Hochbeeten und vor dem Stadtteilzentrum HOC im Hasenholz/Östertal. Kräuterpflanzen, Beerensträucher oder die fast vergessene Felsenbirne gibt es hier zu ernten. Das Angebot werde angenommen. Pfefferminze und andere Kräuter werden gern gepflückt, erzählt Blinzler. Manchmal verschwinden ganze Pflanzen, aber das sei auch Bestandteil der Aktion, die Leute sollen sich ja bedienen.
Bevor Zitronenmelisse, AnisYsop, und Sauerampfer am Planplatz geerntet werden können, muss ordentlich gegossen werden, damit alles anwachsen kann. Das machen die Helfer der Gruppe. Dazu gehören Mitglieder des Kreisverbands der Gartenfreunde Kyffhäuserkreis, der Familienbegegnungsstätte Düne, der Fördergesellschaft Arbeit und Umwelt (FAU), der CSC GmbH oder dem Verein Eine Faire Welt. Sie haben Pflanzen und Samen gesponsert. Viele stammen aus dem eigenen Garten, sagt Blinzler.