Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Neustart im Vierklang
Auf Schloß Beichlingen sind seit Sonntag Arbeiten von gleich vier Hobbykünstlern zu sehen
Lange setzte die Pandemie kategorische Stoppzeichen. Vielleicht auch deshalb hat der Förderverein Schloß Beichlingen am Sonntag die Lockerungen zum mehrfachen Befreiungsschlag, seinen ersten Ausstellungen 2020, genutzt. Doppelt hält besser. Aller guten Dinge sind drei. Einer mehr kann nicht schaden. Ein Hobbykünstlertrio hatten die Veranstalter angekündigt. Ein Quartett wurde es. Zu sehen sind bis Anfang September Acrylbilder von Annett Hoffmann und ein Brandtsches „Familien-Projekt“. Isolde Brandt zeigt ihr „Leben in Bildern“, „Bilder in Blicken“steuert ihr fotografierender Sohn Torsten bei und Serien bemalter Steine dessen Freundin Kathrin Adler.
Hoffmann lässt sich von Orten oder Alltagsbeobachtungen inspirieren. Der Fördervereinsvorsitzende Thomas Ludewig beschreibt: „Von einer kolorierten Skizze ausgehend, reduziert sie diese auf der Leinwand auf Schwarz-Weiß-Töne und positioniert das Bildelement im farbigen Kontext.“Die Künstlerin, Jahrgang 1985 und Angestellte einer Krankenkasse, sieht Malerei als Denkspiel. Sie lädt dazu ein, vor ihren Arbeiten zu verweilen und verborgene Botschaften zu entschlüsseln.
Während Isolde Brandt, Psychologin und Doktorin der Philosophie,
die Ausstellung als Rückblick auf ihr Leben begreift und dabei auch den Naturschutz und die Überwindung einer eigenen Lebensund Sinnkrise thematisiert, gliedert Hobbyfotograf Torsten Brandt seine bisher nur auf der Homepage gezeigten Bilder in Alben. So lädt der Kfz-Sachverständige ein zu Mauerblicken, Durchblicken oder auch Lichtblicken. Er möchte mit besonderen Perspektiven „neue interessante Ansichten und Blickwinkel zeigen“.
Die Vitrine im Schausaal des Hohen Hauses belebt Kathrin Adler mit 16 Serien bemalter Steine. Wie das Familientrio auf einen Nenner kommt, verraten am Salonfenster zueinander gruppierte Arbeiten.