Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Vom Waldpfad aus die Baumkronen im Blick
Verein macht Höhenpanoramaweg am Steilabbruch der Hainleite begehbar
Sondershausen. Wandern im lichten Schatten der Bäume, das geht in Sondershausen nicht nur auf ausgetretenen Pfaden. Südlich der Stadt, am Steilabbruch der Hainleite, lädt neuerdings ein Höhenpanoramaweg zur Entdeckungstour ein. Er führt vom Aussichtspunkt Rondell in Richtung Spatenberg, auf dem der Bismarckturm steht.
Bislang gab es hier nur einen völlig zugewachsenen Pirschpfad. Nichts für den Familienausflug. In vielen ehrenamtlichen Stunden hat der Verein „Statt Urwald – Kulturwald an Possen und Hainleite“den Weg wieder freigeschnitten und begehbar gemacht. Auch Pressesprecher Peter Morich war mit Motorsense dabei. „Mit wenigen Mitteln und ohne große Eingriffe in die Natur ist ein lohnenswertes Ziel für Naturfreunde entstanden: ein Natur-Baumkronenpfad“, sagt er stolz und liefert sogleich die Erklärung. „Weil sich der Waldweg auf der Abbruchkante entlang schlängelt, schaut man von oben auf die Kronen der Bäume am Hang. Besser geht es eigentlich nicht.“
Links und rechts des 400 Meter langen Pfades erlebt der Wanderer einen Wald, der nicht von Menschenhand verändert wird. Er sieht das Werden und Vergehen: junge
Triebe, grüne Bäume und totes Holz. Leider auch immer mehr Trockenschäden. „Die Buche dominiert den Baumbestand, macht gut 80 Prozent aus. Dazwischen stehen Eiche, Linde, Ahorn, Esche und Hainbuche“, animiert Morich, etwas genauer hinzuschauen. An einigen Stellen geben die Bäume den Blick frei – in Richtung Harz, auf Sondershausen und die Wipperaue.
Der neu gestaltete Weg endet an einem Hang, der steil nach unten auf den Hauptweg von Sondershausen zum Possen führt. Bisher war dieser schwer zu passieren. Seit zwei Wochen schafft eine Treppe Abhilfe. Auf 17 Stufen lässt sich der Höhenunterschied wesentlich einfacher überwinden. Der gemeinnützige Verein hat in Betonborde,
Neue Treppe am Hang: 17 Stufen führen die Besucher im Wald vom Höhenpfad zurück auf den Hauptweg von Sondershausen zum Possen.
Schotter und Geländer investiert. Geld, das man möglicherweise zurückhaben will.
Steffen Eisfeld vom Vereinsvorstand erklärt: „Geht es nach den Plänen der Umweltschutzorganisation World Wide For Nature (WWF), der Natura-2000-Station Possen und der Stadt Sondershausen, wird aus dem Naturbaumkronenpfad ein Urwaldpfad. Laut unserer Vereinssatzung ist es aber nicht möglich, dass wir im Urwald mit unseren Mitgliedsbeiträgen arbeiten.“Bei einer gemeinsamen Begehung habe man diese Position deutlich gemacht. Dennoch kann Eisfeld die Intention der anderen nachvollziehen: „Um den Tourismus überregional zu vermarkten, will man ein Highlight setzen. Der Begriff
Urwald zieht eben viele Leute an.“Noch laufe die Diskussion, ergänzt er.
Am Beginn des Naturbaumkronenpfades an der Ostseite des Rondells weist ein schlichter Stein mit einer kleinen Edelstahltafel darauf hin, dass der Verein „Statt Urwald – Kulturwald“den Pfad errichtet hat.
Und noch einen Stein hat der Verein ganz in der Nähe, am Beginn des sogenannten Prinzessinnenweges, aufgestellt. Dieser erinnert an den Militärjet-Piloten Michail W. Rybalko, der sein defektes Flugzeug im Jahr 1979 außerhalb von Sondershausen zum Absturz gebracht hatte. „Er opferte sein junges Leben, um den vielfachen Tod von den Bewohnern der Stadt abzuwenden", ist dort zu lesen.
Unsere Zeitung gratuliert am Donnerstag in:
Göllingen
Heinz Herles zum 75.
Hauteroda
Hartmut Pilz zum 75.
Heldrungen
Lothar Schenk zum 70.
Heygendorf
Dietmar Glatter zum 70.
Oberbösa
Elfriede Kühnemund zum 80. Ursula Zabel zum 60.
Sondershausen
Hartmut Krannich zum 80. Isolde Landgraf zum 80. Edelgard Rahause zum 70. Uwe Windisch zum 70.
Zur Diamantenen Hochzeit gratulieren wir den Eheleuten Günter und Giselinde Schellknecht aus Steinthaleben recht herzlich.