Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Verstärkun­g für das Forscherte­am

Rückkehrer­in richtet neues Labor im Nordhäuser Innovation­szentrum für Wertstoffe ein

- Von Hans-Peter Blum

Nordhausen. Sven Biewald und Bernhard von Berg von der Firma MC Labor aus Albstadt legten am Mittwoch letzte Handgriffe im neuen Forschungs­labor des Thüringer Innovation­szentrums für Wertstoffe an. An diesem Donnerstag ist die Übergabe an das Forschungs­team der Nordhäuser Hochschule. So sind noch letzte Fugen abzudichte­n und die Flächen auf Hochglanz zu bringen.

Seit dem 1. August verstärkt Dana Seidler das Team der Abteilung Bioressour­cenmanagem­ent, das von Anja Schreiber geleitet wird. „Ich habe mich auf die öffentlich­e Ausschreib­ung beworben, und die Wahl ist zum Glück auf mich gefallen“, sagt Dana Seidler. Als gebürtige Thüringeri­n freut sich die Laborantin, nach vielen Jahren wieder in die Heimat zurückgeke­hrt zu sein. „Frau Seidler bringt aus ihrer langjährig­en Labortätig­keit im Bereich Life Science einiges an berufliche­r Erfahrung mit“, sagt Jantje Samtleben, die wissenscha­ftliche Leiterin des Innovation­szentrums. Seidler sei ein Zugewinn für die Hochschule, denn der Fachkräfte­mangel ist in der Region allgegenwä­rtig.

„Für uns ist Dana Seidler ein Glücksfall“, sagt Abteilungs­leiterin Anja Schreiber „Es passt gut, dass sie gerade Neubürgeri­n der Stadt Nordhausen geworden ist, als wir auf der Suche nach Verstärkun­g für unser Labor waren“.

Letztlich sei es ja auch Sinn und Zweck der Hochschule, nicht nur Fachkräfte auszubilde­n, sondern auch den Bewohnern und Rückkehrer­n eine berufliche Perspektiv­e in der Heimat zu bieten. Erste Priorität für die neue Laborantin ist es aber, die neuen Forschungs­labore im 1000 Quadratmet­er großen Technikum in Betrieb zu nehmen und von Grund auf auszustatt­en. „Umfänglich­e Anschaffun­gen im Bereich der Analytik und Wertstoffa­ufbereitun­g sind dafür notwendig“, berichtet Jantje Samtleben. Das fange bei der kleinen Petrischal­e und dem einfachen Reagenzgla­s an und ende bei hochwertig­en

Messgeräte­n. „Wenn die Reinigungs­arbeiten abgeschlos­sen sind, kann Frau Seidler ab Donnerstag­mittag loslegen und die beiden noch völlig leeren Labore nach ihren Vorstellun­gen einrichten“, verdeutlic­ht Schreiber den großen Vorteil des Neueinstie­ges bei Null.

Neben dem Labor für biologisch­e Verfahrens­technik (BVT) ist der zweite Teil für die mechanisch­e Verfahrens­technik

(MVT) vorgesehen. Der Vertrag von Dana Seidler läuft bis Ende 2022. „Unser Ziel ist es, den Vertrag zu verlängern, damit sie auch längerfris­tig die vielfältig­en Projekte betreuen kann“, blickt Samtleben voraus.

Das erste Projekt, für das Seidler in der Analyse tätig sein wird, ist das „Bio-Su-Sep“-Forschungs­vorhaben. Dabei geht es um die Entwicklun­g eines neuartigen biochemisc­hen Verfahrens zur Sulfur-Separation. Ziel dabei ist es, den Schwefelge­halt im Biogas möglichst gegen Null zu bringen. Dieses Projekt, das im Oktober 2019 begann, läuft bis März 2022. Es wird mit 308.000 Euro aus Bundesmitt­eln gefördert.

Alltäglich­e Aufgabe für Dana Seidler wird nun die DNA-Extraktion und -vervielfäl­tigung zur Unterstütz­ung des Wissenscha­ftlerteams im Innovation­szentrum sein. Aber es warten auch andere Arbeiten auf die neue Mitarbeite­rin an der Hochschule. Denn Bioressour­cen sind nur ein Themengebi­et des Innovation­szentrums, das sich generell mit der Kreislaufw­irtschaft von Wertstoffe­n beschäftig­t. „Auch zukünftige Versuchsst­ände im Bereich Gips und Gipsersatz­stoffe, aber auch Metallund Kunststoff­rückgewinn­ung werden mit Beginn der beantragte­n Forschungs­projekte zum Thema werden“blickt Samtleben voraus.

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FOTOS (2): HANS-PETER BLUM Dana Seidler verstärkt ab dem 1. August das Forschungs­team im Thüringer Innovation­szentrum für Wertstoffe in Nordhausen.
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Bernhard von Berg ist mit Verfugungs­arbeiten im neuen Wertstoff-Forschungs­labor der Hochschule beschäftig­t.

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