Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Verstärkung für das Forscherteam
Rückkehrerin richtet neues Labor im Nordhäuser Innovationszentrum für Wertstoffe ein
Nordhausen. Sven Biewald und Bernhard von Berg von der Firma MC Labor aus Albstadt legten am Mittwoch letzte Handgriffe im neuen Forschungslabor des Thüringer Innovationszentrums für Wertstoffe an. An diesem Donnerstag ist die Übergabe an das Forschungsteam der Nordhäuser Hochschule. So sind noch letzte Fugen abzudichten und die Flächen auf Hochglanz zu bringen.
Seit dem 1. August verstärkt Dana Seidler das Team der Abteilung Bioressourcenmanagement, das von Anja Schreiber geleitet wird. „Ich habe mich auf die öffentliche Ausschreibung beworben, und die Wahl ist zum Glück auf mich gefallen“, sagt Dana Seidler. Als gebürtige Thüringerin freut sich die Laborantin, nach vielen Jahren wieder in die Heimat zurückgekehrt zu sein. „Frau Seidler bringt aus ihrer langjährigen Labortätigkeit im Bereich Life Science einiges an beruflicher Erfahrung mit“, sagt Jantje Samtleben, die wissenschaftliche Leiterin des Innovationszentrums. Seidler sei ein Zugewinn für die Hochschule, denn der Fachkräftemangel ist in der Region allgegenwärtig.
„Für uns ist Dana Seidler ein Glücksfall“, sagt Abteilungsleiterin Anja Schreiber „Es passt gut, dass sie gerade Neubürgerin der Stadt Nordhausen geworden ist, als wir auf der Suche nach Verstärkung für unser Labor waren“.
Letztlich sei es ja auch Sinn und Zweck der Hochschule, nicht nur Fachkräfte auszubilden, sondern auch den Bewohnern und Rückkehrern eine berufliche Perspektive in der Heimat zu bieten. Erste Priorität für die neue Laborantin ist es aber, die neuen Forschungslabore im 1000 Quadratmeter großen Technikum in Betrieb zu nehmen und von Grund auf auszustatten. „Umfängliche Anschaffungen im Bereich der Analytik und Wertstoffaufbereitung sind dafür notwendig“, berichtet Jantje Samtleben. Das fange bei der kleinen Petrischale und dem einfachen Reagenzglas an und ende bei hochwertigen
Messgeräten. „Wenn die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind, kann Frau Seidler ab Donnerstagmittag loslegen und die beiden noch völlig leeren Labore nach ihren Vorstellungen einrichten“, verdeutlicht Schreiber den großen Vorteil des Neueinstieges bei Null.
Neben dem Labor für biologische Verfahrenstechnik (BVT) ist der zweite Teil für die mechanische Verfahrenstechnik
(MVT) vorgesehen. Der Vertrag von Dana Seidler läuft bis Ende 2022. „Unser Ziel ist es, den Vertrag zu verlängern, damit sie auch längerfristig die vielfältigen Projekte betreuen kann“, blickt Samtleben voraus.
Das erste Projekt, für das Seidler in der Analyse tätig sein wird, ist das „Bio-Su-Sep“-Forschungsvorhaben. Dabei geht es um die Entwicklung eines neuartigen biochemischen Verfahrens zur Sulfur-Separation. Ziel dabei ist es, den Schwefelgehalt im Biogas möglichst gegen Null zu bringen. Dieses Projekt, das im Oktober 2019 begann, läuft bis März 2022. Es wird mit 308.000 Euro aus Bundesmitteln gefördert.
Alltägliche Aufgabe für Dana Seidler wird nun die DNA-Extraktion und -vervielfältigung zur Unterstützung des Wissenschaftlerteams im Innovationszentrum sein. Aber es warten auch andere Arbeiten auf die neue Mitarbeiterin an der Hochschule. Denn Bioressourcen sind nur ein Themengebiet des Innovationszentrums, das sich generell mit der Kreislaufwirtschaft von Wertstoffen beschäftigt. „Auch zukünftige Versuchsstände im Bereich Gips und Gipsersatzstoffe, aber auch Metallund Kunststoffrückgewinnung werden mit Beginn der beantragten Forschungsprojekte zum Thema werden“blickt Samtleben voraus.