Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Auch Manieren sind gefragt
Schlimmer geht immer: Das trifft dieser Tage insbesondere auf den FC Schalke 04 zu. Der Traditionsverein legte den schlechtesten Start eines Bundesligisten am zweiten Spieltag hin und hat völlig zu Recht Trainer David Wagner nach Hause geschickt. Der hatte es saisonübergreifend fertig gebracht, mit den Knappen 18 Spiele in Folge nicht zu gewinnen. Woher die Hoffnung der Verantwortlichen kam, dass in der neuen Spielzeit alles besser wird, bleibt ihr Geheimnis.
Zu allem Überfluss beschäftigt Königsblau jetzt auch noch eine Spuckattacke. Ozan Kabak hatte bei der 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen wie einst der Niederländer Frank Rijkaard bei der Weltmeisterschaft 1990 gegen Rudi Völler das Lama gegeben und Gegenspieler Ludwig Augustinsson bespuckt. Völlig unabsichtlich, beteuert der türkische Nationalspieler im Nachhinein, auch wenn die TV-Bilder eine andere Sprache sprechen. So oder so: Der DFBKontrollausschuss ermittelt und sollte auch eine Strafe aussprechen. Es darf von jedem Kicker erwartet werden, dass er seinen Speichelauswurf so kontrollieren kann, dass der nicht den Gegner trifft.
Auf den neuen Schalker Trainer wartet jetzt eine ganze Menge Arbeit. Einerseits muss er eine falsch zusammengestellte Mannschaft wieder auf Vordermann bringen; und das ohne große finanzielle Mittel. Andererseits bedarf mindestens Ozan Kabak noch eines speziellen Lehrgangs in Sachen Manieren. Einen Gegenspieler zu bespucken, gehört jedenfalls zu den Aktionen, die wirklich niemand auf dem Fußballplatz sehen will.