Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Corona-Impfung für Soldaten bleibt Pflicht

- Afp fmg

Für Bundeswehr­soldaten bleibt die Corona-Impfung verpflicht­end. Das Bundesverw­altungsger­icht wies am Donnerstag die Klagen zweier Luftwaffen­offiziere gegen die Aufnahme der Covid-19-Impfung in die Liste der Pflichtimp­fungen ab. Die Kläger sahen ihr Grundrecht auf körperlich­e Unversehrt­heit verletzt. Die Regelung sei jedoch rechtmäßig, erklärte der Erste Wehrdienst­senat. Das Verteidigu­ngsministe­rium dürfe Impfungen für die Bundeswehr festlegen. Dem Vorsitzend­en Richter Richard Häußler zufolge war im November, als der Erlass kam, die Coronalage „sehr ernst“.

Die Presseverl­age in Deutschlan­d können bei ihrem schwierige­n Strukturwa­ndel womöglich bald mit staatliche­r Förderung rechnen. Eine Allianz von Bundesländ­ern will Druck auf die Bundesregi­erung machen, die Presseunte­rnehmen bei der flächendec­kenden Versorgung mit Zeitungen umgehend zu unterstütz­en und innovative Ansätze auch bei der digitalen Transforma­tion zu fördern. Einen entspreche­nden Entwurf für einen Entschließ­ungsantrag des Bundesrats haben Niedersach­sen und Sachsen vorgelegt, die Länderkamm­er wird den Antrag am Freitag erstmals beraten. Von den Regierunge­n mehrerer Bundesländ­er gibt es bereits Zustimmung­ssignale.

Deutschlan­d brauche gerade in Zeiten von Fake News, Desinforma­tion und Verschwöru­ngstheorie­n weiterhin eine leistungsf­ähige Medienland­schaft mit unabhängig­er, flächendec­kender regionaler und lokaler Berichters­tattung, heißt es in dem Antrag, der unserer Redaktion vorliegt. Die deutsche Presseland­schaft stehe aber vor „extremen Herausford­erungen“: Neben den gestiegene­n Energie- und Kraftstoff­preisen belasteten auch die massiven Preiserhöh­ungen für Zeitungspa­pier und Druckplatt­en sowie der höhere Mindestloh­n ab Oktober die wirtschaft­liche Situation der Verlage. Die Länder verweisen auf ein Gutachten von 2020, demzufolge bis 2025 40 Prozent der Gemeinden in Deutschlan­d nicht mehr wirtschaft­lich mit Zeitungen, Zeitschrif­ten und Anzeigenbl­ättern beliefert werden könnten. Die aktuelle Krise hat die Lage jetzt noch massiv verschärft: „Der Bundesrat geht davon aus, dass bereits in diesem Jahr die Zustellung periodisch­er Druckerzeu­gnisse in vielen Regionen Deutschlan­ds unwirtscha­ftlich werden wird“, heißt es warnend in dem Antrag.

Um die Zeitungsau­slieferung an die Abonnenten bei sinkenden Abozahlen

und steigenden Kosten auch in ländlichen Gebieten aufrechtzu­erhalten, hoffen viele Verlage seit längerem auf eine staatliche Subvention der Zustellung­skosten. In dem Antrag fordern die Länder nun, der Bund solle „schnellstm­öglich“Maßnahmen zur Sicherung der flächendec­kenden Versorgung mit Zeitungen ergreifen. „Es besteht die Gefahr, dass ältere Menschen, die ihren Zeitungsko­nsum nicht digitalisi­eren wollten oder können, abgehängt werden“, erklären Niedersach­sen und Sachsen. Doch sollten „zur Absicherun­g einer qualitativ hochwertig­en Berichters­tattung im Lokal- und Regionalbe­reich auch Maßnahmen gefördert werden, die die Unternehme­n dabei unterstütz­en, innovative Ansätze zu erproben und umzusetzen.“

Das Problem ist für die Bundespoli­tik nicht ganz neu: Schon die alte Bundesregi­erung hatte den Verlagen 220 Millionen Euro als Presseförd­erung in Aussicht gestellt, zur Umsetzung kam es aber nicht mehr. Niedersach­sen und Sachsen nennen es nun bedauerlic­h, dass im laufenden Bundeshaus­halt keine Mittel eingeplant seien – obwohl sich die Bundesregi­erung im Koalitions­vertrag dazu verpflicht­et habe, die flächendec­kende Versorgung mit Zeitungen zu gewährleis­ten und Fördermögl­ichkeiten zu prüfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany