Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

ZDF dreht bis Ende Juli. Diesmal wird ein Mann, der im Körper einer Frau geboren wurde, in einem Park ermordet

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Bis Ende Juli dreht das ZDF den dritten Teil der Jena-Krimi-Reihe „Theresa Wolff“. Unter dem Titel „Ikarus“müssen sich in diesem Samstagskr­imi Gerichtsme­dizinerin Theresa Wolff (Nina Gummich) und Kommissar Lewandowsk­i (Aurel Manthei) mit einem besonderen Todesfall auseinande­rsetzen: Ein junger Mann wird laut Sender in einem Park an der Saale tot aufgefunde­n. „Alles deutet auf einen Mord hin. Bei der Leichensch­au fällt Theresa Wolff sofort auf, dass Patrick im Körper einer Frau geboren wurde und einen wahren Operations­marathon hinter sich hatte, der ihn auch äußerlich zu dem Mann, als der er sich fühlte, machen sollte.“

Der Fall führt nach Sender-Angaben in eine studentisc­he Verbindung. Konnten die Corps-Brüder nicht ertragen, dass einer ihrer erfolgreic­hsten Fechter kein „wahrer Mann“war? „Männerbild­er, Frauenbild­er und Geschlecht­erzuordnun­gen werden in diesem Fall zu einer echten Herausford­erung“für die Ermittler, teilte das ZDF mit. Gedreht wird erneut in Jena und Umgebung.

Die zwei Vorgänger-Fälle fingen Stadt und Region von ihren schönsten Seiten ein. Für die Film-Kripo diente bislang das Institut für Biochemie am Nonnenplan als Kulisse. Für das Institut der Rechtsmedi­zin, Theresas Arbeitspla­tz, nutzte das Filmteam verschiede­ne Drehorte, beispielsw­eise den Hof des Instituts für Anorganisc­he und Analytisch­e Chemie in der Humboldtst­raße.

Die Obduktions­szenen sind nichts für zarte Gemüter, was Nina Gummich allerdings wenig beeindruck­t, wie sie vor geraumer Zeit unserer Zeitung sagte. Sie müsse eher lachen, wenn sie die

Person neben sich „stehen sehe, die beispielsw­eise mit einem Blutschlau­ch losspritzt“, sobald sie einen Schnitt ansetzt.

Theresa Wolff sei eine sehr neugierige Frau, die den Leitsatz habe: „Wer den Tod begreifen will, der muss erst mal das Leben verstehen“, erklärte Gummich. Fachlich hochkompet­ent, naturverbu­nden und spirituell, kommt ihre Rechtsmedi­zinerin oft mit den Toten ins Gespräch, um deren vergangene­s Leben zu verstehen.

„Jena ist mehr als eine Kulisse“, sagte Produzenti­n Tanja Ziegler unlängst. „Der wunderbare Kontrast zwischen Klassik und Moderne, zwischen alt und neu, zwischen Urbanität und endlosen Wäldern inspiriert uns zu den bereits entstanden­en und nachkommen­den Geschichte­n der Theresa Wolff.“

Nina Gummich ist gebürtige Leipzigeri­n, kennt Jena aber aus ihren Kindertage­n. Sie hat Verwandte in der Stadt.

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