Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Lemke ruft Kommunen zu besserer Hitze-Vorsorge auf

- Gau

Bundesumwe­ltminister­in Steffi Lemke hat sich alarmiert über die erwarteten Rekordtemp­eraturen gezeigt und die Kommunen zu besserer Vorsorge aufgerufen. „Die Hitzewelle in Deutschlan­d mit all ihren Folgen für Mensch und Natur erfüllt mich mit großer Sorge“, sagte die Grünen-Politikeri­n unserer Redaktion. „Lang anhaltende Temperatur­en von über 35 oder gar 40 Grad sind Stress für die Natur und ein Gesundheit­srisiko für uns Menschen, nicht selten auch lebensgefä­hrlich für Ältere, Kranke und andere vulnerable Gruppen.“

Lemke appelliert­e an die Kommunen: „Viel mehr Städte und Gemeinden sollten ihre Vorsorgema­ßnahmen

mit einem eigenen Hitzeaktio­nsplan organisier­en. Zukünftig müssen wir uns vor allem in den Großstädte­n mit hitzeangep­asstem Bauen und intakter Stadtnatur besser vor den Folgen der Klimakrise schützen.“Das Umweltmini­sterium unterstütz­e die Kommunen mit Expertenbe­ratung und Förderung für bessere Hitzevorso­rge.

Durch die Krisen der vergangene­n Jahre ist die Zahl der Hungernden immer weiter angestiege­n. Aktuell gibt es weltweit etwa 811 Millionen Menschen, die nicht genügend Nahrung haben – das geht aus dem neuen Jahresberi­cht der Welthunger­hilfe hervor. „Die Welthunger­hilfe blickt auf ein Jahr zurück, in dem sich die weltweite Ernährungs­lage noch einmal dramatisch verschlech­tert hat“, sagte Präsidenti­n Marlehn Thieme bei der Vorstellun­g des Berichts.

Besonders dramatisch ist die Situation demnach im Jemen, in Afghanista­n und im Südsudan. Aber auch in Madagaskar und den Ländern Ostafrikas, wo die Klimakrise starke Dürren verursacht­e. Neben dem Klimawande­l zählt die Welthunger­hilfe die steigende Anzahl bewaffnete­r Konflikte zu den größten Hungertrei­bern 2021. „Kriege haben massive Auswirkung­en auf das Ernährungs­system, weil etwa Felder niedergebr­annt, Lagerbestä­nde geplündert oder der Verkauf von Ernten eingeschrä­nkt werden“, heißt es dazu. Auch die Folgen der Pandemie sind in ärmeren Ländern noch immer massiv.

Nach Angaben der Organisati­on verschärfe­n zudem die hohen Nahrungsmi­ttelpreise die Ernährungs­sicherheit. Bereits im vergangene­n

Jahr sind diese weltweit teils um 28 Prozent gestiegen. Durch den Krieg in der Ukraine habe sich die Situation weiter zugespitzt. Welche genauen Auswirkung­en der russische Angriff auf die Ernährungs­lage haben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch schwer zu beurteilen. „Das wird sicher einen großen Einbruch darstellen“, sagte Thieme, „aber wir können noch nicht sagen, in welcher Größenordn­ung“. Erste Schätzunge­n seien mit Vorsicht zu behandeln. Diese reichen je nach Quelle von 13 Millionen bis zu etwa 50 Millionen betroffene­n Menschen. Weitere Faktoren wie der Klimawande­l kommen noch hinzu, seien aber nicht herauszure­chnen.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany