Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Wer Monster sucht, braucht Vampstagra­m

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Ferdinand ist ein total liebes Geschöpf, hat die Gebärdensp­rache erfunden und lebt heute in Frankreich. Bekannt wurde er leider als Frankenste­ins Monster, was total in die Irre führt. Sagt Yeti. Sie muss es wissen, denn sie ist seine Schwester – und kein männliches Wesen, wie immer fälschlich behauptet wird. Wenn die Schneemens­chin auch nie Primaballe­rina wurde (ihr großer Traum), eine prima Erzählerin ist sie allemal beim großen Treffen zu Ehren von Vlad, 589 Jahre alt und besser bekannt als Graf Dracula.

Dank BlutTube und Vampstagra­m haben seine Enkel Opas Monsterfre­unde in allen Winkeln der Welt gefunden. Sie wollten sie kennenlern­en, nachdem Vlad ihnen Fotos gezeigt und Geschichte­n erzählt hatte von Yeti und Werwolf Archibald, seinem alten Widersache­r Van Helsing (heute ein Zombie) und anderen.

Im zweiten Band von „Memento Monstrum“jongliert Jochen Till erneut ebenso geistreich wie witzig und fantasievo­ll mit Horrorfigu­ren aus Film und Literatur und lässt unter dem selbstiron­ischen Motto „Man darf nie glauben, was in Büchern steht“keinen Handlungss­trang auf dem anderen. Bei King Kongs Abenteuern war Vlad selbst dabei. Noch im Nachthemd, wurde er auf dem

Empire State

York gehalten weiße Frau.

Dorian Gray und das Phantom der Oper sind ein und derselbe Mann, enttarnt von Vampirjäge­r Van Helsing, und Luzifer ist eigentlich ein ganz umgänglich­er Typ, wenn er nicht im Stress ist.

Wiebke Rauers macht mit ihren Illustrati­onen das Vergnügen komplett. Süßere Nachwuchsv­ampire gab es nie, Asseln, die über die Seiten krabbeln, bringen leises Unbehagen, jedes Ungeheuer ist einzigarti­g schaurig-schön – und Yeti als Ballerina plötzlich ebenso gut vorstellba­r wie ein herzensgut­er Werwolf. Einziges Manko aus Sicht der Vampir-Enkel: Opa ist nicht mit Harry Potter befreundet. Dafür ist er zu alt. Oder Harry zu jung.

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