Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Neue Radstrecke soll Tourismus voranbringen Offizielle Eröffnung des Wegs in die Steinzeit am Dienstag. Sieger des Stadt- und Schulradelns geehrt
„Es ist vollbracht“, verkündet Knut Hoffmann (CDU) stolz. Der Bürgermeister der Gemeinde Kyffhäuserland ist froh, dass der Radweg in die Steinzeit am Dienstag offiziell seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Eine große Bedeutung hat der Weg für die Gemeinde, weil er durch drei Gemarkungen – Göllingen, Seega und Günserode – verläuft. Hoffmann ist überzeugt, dass es sich bei dem zwölf Kilometer langen Weg landschaftlich um einen der schönsten in Thüringen handelt.
Als Radweg, der ein besonderes Kleinod im Wipperdurchbruch erschließt, bezeichnete KyffhäuserLandrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD) den Lückenschluss zwischen Unstrut-Werra-Radweg und Unstrut-Radweg. Bereits 2016 habe man sich im Kreistag über dessen Bau verständigt. Das Projekt sei dann in das Thüringer Radwegekonzept aufgenommen worden, da es von überregionaler Bedeutung ist. Anschließend habe man mit der Planung begonnen.
„Es hat sehr viel Kraft und Zeit in Anspruch genommen“, so die Landrätin über die Planungsphase. Denn der Weg führe durch mehrere Naturschutzgebiete. Beim Bau hätte man allerdings vorhandene Wege genutzt, „der Natur wurde nichts weggenommen“, betonte sie.
Da der Radweg zwei Landkreise, den Kyffhäuserkreis und Landkreis Sömmerda verbindet, hegt sie die Hoffnung auf eine künftige touristische Zusammenarbeit. Denn bei touristischen Konzepten müsse über Kreisgrenzen hinaus gedacht werden. Sie dankte der Gemeinde Kyffhäuserland, den Ingenieurbüros, ausführenden Firmen, dem Team der Verwaltung sowie allen Partnern und Fördermittelgebern.
Die Kosten für den Bau belaufen sich auf rund 4,7 Millionen Euro. Das Land Thüringen habe diesen mit etwa 3,6 Millionen Euro gefördert, der Landkreis steuerte rund 400.000 Euro bei und die Gemeinde Kyffhäuserland sowie das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum nochmals zusammen mehr als 700.000 Euro. Baubeginn war im Jahr 2019 in Göllingen. Ende Juni dieses Jahres erfolgte die Abnahme. Lediglich einige Markierungsarbeiten und das Aufstellen einiger Schilder würden noch ausstehen, informierte der zuständige Bauleiter Sven Tschapeller.
Ortsteilbürgermeisterin Ellen Kutzner (parteilos) sieht den Radweg als touristische Bereicherung für Günserode. So habe sich die Chance ergeben, dass sich im Ort etwas entwickeln kann. Die Gastronomie führt sie hier als Beispiel an. Diese Ansicht teilt auch Jörg Kunze (parteilos), Ortsteilbürgermeister von Seega. Er sei froh, dass das Radweg-Projekt in Angriff genommen und nun zum Abschluss gebracht wurde. Bei der Mehrzahl der Bewohner beider Orte habe das Zustimmung gefunden, sind beide überzeugt.
Bevor das obligatorische Band zerschnitten und der Radweg offiziell freigegeben wurde, erfolgte die Ehrung der drei Erstplatzierten beim diesjährigen Stadtradeln sowie dem Schulradeln. Insgesamt hätten 712 Radler im Zeitraum vom 20. Mai bis 9. Juni 130.159 Kilometer zurückgelegt.