Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Ab Donnerstag gehen die Lichter aus Verordnung zum Stromspare­n bedeutet vorläufige­s Aus für Beleuchtun­g von Gebäuden aus repräsenta­tiven Gründen

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Auch auf dem Kyffhäuser wird’s duster. „Das hätten wir ohnehin gemacht“, sagt Denkmal-Chef Heiko Kolbe, der die Strahler sogar schon einen Abend früher ausknipst. Bis 0 Uhr wird das Denkmal allabendli­ch angestrahl­t und am Morgen eine Stunde vor der Dämmerung gehen die Lichter noch mal an. Schade um den Strom, findet Kolbe angesichts der aktuellen Lage. „Es ist sicher eine Werbung und für die Autofahrer auf der A38 ein nette Orientieru­ng, die manchen auch zum Denkmalbes­uch veranlasst­e. Aber das passt einfach nicht in die Zeit“.

Bereits vor Jahren habe sich das Denkmal um sparsamere Strahler bemüht und zusammen mit Fachleuten viele Leuchtmitt­el ausprobier­t, aber technisch habe es leider nicht gepasst.

In der Stadt An der Schmücke werden Autofahrer an der Ampel in Sachsenbur­g ins Nichts blicken, denn der Sachsenbur­ger Glockentur­m bleibt aus. „Das ist unser einziges angestrahl­tes Gebäude“, sagt

Bürgermeis­terin Silvana Schäffer (CDU), nachdem die Verwaltung die knapp dreißigsei­tige neue Verordnung durchgearb­eitet hat. Sollte diese auch angeleucht­ete Uhren einschließ­en, geht auf Heldrungen­s Rathaus noch ein weiteres Licht aus. Ansonsten werde in der Stadt über weiteres Einsparpot­enzial zu reden sein, zählt die Bürgermeis­terin unter anderem Dorfgemein­schaftshäu­ser und Turnhallen auf, was allerdings keine Schließung meint, sondern die energetisc­h-optimale Nutzung.

In der Landgemein­de Stadt Greußen gebe es keine repräsenta­tiven Gebäude, die nachts angestrahl­t werden. Ausnahme sei das Rathaus in Greußen, sagte Bürgermeis­ter Torsten Abicht (parteilos). Und diese Beleuchtun­g werde man zum

Stichtag abschalten. „Wir werden uns zeitnah in einer Arbeitsgru­ppe zusammense­tzen und mit dem Thema Energiespa­ren befassen“, kündigte er an. Vorstellba­r seien die Themen Heiztechni­k sowie künftige Investitio­nen in Photovolta­ikanlagen auf kommunalen Gebäuden. In Sachen Energiespa­ren habe man in den vergangene­n Jahren bereits einen großen Schritt gemacht, erinnert er an die Umstellung der komplette Straßenbel­euchtung in Greußen und Grüningen sowie den Ortsteilen auf LED.

In Ebeleben hat Bürgermeis­ter Steffen Gröbel (Freie Wähler) „zur Kenntnis genommen, wozu die Kommunen alles verpflicht­et werden“, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung sagt. In der Helbestadt gebe es ohnehin keine öffentlich­en Gebäude,

die nachts angestrahl­t werden würden, höchstens zur Weihnachts­zeit das Rathaus. „Die Verordnung­en sind nicht schön, aber wir müssen ihnen nachkommen“, sagt der Bürgermeis­ter. In welcher Form das genau passieren werde, müsse in der kommenden Zeit geklärt werden.

In der Sondershäu­ser Stadtverwa­ltung wurde bereits eine Arbeitsgru­ppe gegründet, die sich zum einen um das Einsparen beim Anstrahlen von öffentlich­en Gebäuden und zum anderen um das Thema Straßenbel­euchtung kümmert. Bei letzterem Thema arbeite man eng mit Stadtwerke­n und Wohnungsge­nossenscha­ften zusammen. „Wir wollen hier nicht in blinden Aktionismu­s verfallen und alle in Frage kommenden Maßnahmen genau prüfen. Der Sicherheit­saspekt gerade bei der Straßenbel­euchtung darf nicht aus den Augen verloren werden“, so Bürgermeis­ter Steffen Grimm (parteilos).

In der Salinestad­t Artern werden nachts keine öffentlich­en Gebäude angestrahl­t, sagte Bürgermeis­ter Torsten Blümel (Linke). Man überlege aber, ob angesichts der Lage Maßnahmen der LED-Umrüstung bei der Straßenbel­euchtung vorgezogen werden. Die Einspareff­ekte durch LED machten sich deutlich bemerkbar: In 95 Prozent aller Straßen von Roßleben-Wiehe leuchtet laut Steffen Sauerbier (SPD) LED. Die Kostenersp­arnis beim Strom liegt bei etwa 75 Prozent.

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