Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
900 Kilometer in drei Wochen gerudert Interview der Woche mit Tom Hesse aus Oldisleben, der im Achter U19-Weltmeister wurde
Der Ruderclub Roßleben hat einen neuen Weltmeister. Am Wochenende hat Tom Hesse, der in Roßleben das Rudern erlernte, mit dem Achter in Italien Gold geholt.
Nach der Deutschen Juniorenmeisterschaft, wurde Hesse zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung des Deutschen Ruderverbandes eingeladen. Nach drei Wochen intensiver Vorbereitung in BerlinGrünau wurde er als Bugmann des U-19-Achters Teil der Nationalmannschaft. Ende Juli ging die Reise dann nach Italien, wo in Varese die Juniorenweltmeisterschaft stattfand. Gegen die Achter aus Großbritannien, den USA, China, Italien und Frankreich mobilisierten die neun jungen Deutschen im A-Finale alle Kräfte und gewannen mit einem Start-Ziel-Sieg. Mit der Zeit von 5:33 min. setzten sie außerdem einen neuen Weltrekord in ihrer Altersklasse.
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Im Jahr, als ich nach Magdeburg ging, hatte ich mir vorgenommen, einmal eine Medaille bei der Junioren WM zu holen. Dass es nun Gold wurde und wir sogar den Weltrekord geknackt haben, damit hatte niemand gerechnet.
Das war 2018. Ich habe damals bei einer Ergometer-Meisterschaft mitgemacht, eigentlich eher aus Spaß. Da hat mich aber der Ruderverband Sachsen-Anhalt gesichtet und da ging es recht schnell. Durch mein Latinum wurde es das Sportgymnasium in Magdeburg. Außerdem wohne ich dort im Sportinternat.
Ja, der Achter ist bekanntlich das schnellste und bekannteste Boot. Das hab ich geschafft und war sehr froh. Als ich das erfahren habe, habe ich gleich meinen Papa in Roßleben angerufen und meinen besten Kumpel (Anm. d. R. Michel Wendt, Ruderer aus Roßleben) aus Roßleben, um es zu erzählen. Ihn hab ich damals aus dem Bett geholt, sorry noch mal dafür. Das war gerade mal drei Wochen vor der Weltmeisterschaft, also im Juli.
Allerdings. Das war dann schon heftig. In den drei Wochen sind wir dann im Achter um die 900 Kilometer gefahren. Alles in Berlin-Grünau. Bei der Abschlussbelastung haben wir dann gemerkt, es klappt alles und wir sind gut drauf.
Ja richtig. Wir sind gegen die USA, Großbritannien, China und Serbien gefahren. Dort vom Start an geführt und gleich gewonnen. Das haben wir dann im Finale einfach noch mal getoppt. Zwei Sekunden hatten uns zum Weltrekord gefehlt und die wollten wir noch irgendwo rausholen. Am Ende sind es sogar vier geworden.
In Varese haben wir noch einen Abschiedsabend gemacht und danach bin ich mit meinen Eltern und Michel in den Urlaub nach Südtirol gefahren. Sie haben immer so sehr mitgefiebert und mir immer die Daumen gedrückt.
Es ist dort nun mein zweites A-Juniorenjahr. Dann komme ich zum neuen Jahr hin in den U23-Kader. Aktuell trainiere ich schon mit den Jungs und unter ihren Bedingungen. Das ist schon was anderes.
An sechs Tagen die Woche. 25 bis 30 Stunden Training kommen da schon mal schnell zusammen. Aber das ist nicht immer so.
Anfang der Saison fast jedes Wochenende. Zur WM-Zeit war ich gute drei Monate nicht zu Hause, das ist ja dann normal in der Wettkampfzeit. Zum Abrudern möchte ich gerne wieder da sein und in Ruhe alte Freude treffen.
Da bin ich noch am Überlegen. Ich möchte weiterrudern aber irgendwann müsste ich nach Dortmund. Ich will erstmal Fuß fassen in der U23. Das ist schon was anderes. Ich hab mit dem Sieg eine komfortable Position, aber darauf will ich mich nicht ausruhen. Das ist ja nicht Sinn und Zweck. Ich will mich immer weiterentwickeln.
Einen hochverdienten 4:2-Heimerfolg gegen die Damen des ETC Victoria Jena konnte die Frauen vom Tennisverein Blau-Weiß Sondershausen um Mannschaftsleiterin Juliane Rückebeil erzielen. Jule Sander (6:0, 6:3 gegen Julia Pecher) und Cornelia Boltze (6:3, 6:1 gegen Helga Huschke) konnten dabei bereits in den Einzeln zwei wichtige Zähler erkämpfen. Anika Günther musste sich ihrer Kontrahentin Stefanie Pecher mit 4:6 und 2:6 geschlagen geben und auch Kathrin Birnfeld konnte keine Zähler in ihrem Einzel erspielen. Sie verlor bei ihrem Saisondebüt knapp mit 6:4, 2:6 und 8:10 gegen Johanna Mädge, sodass die Entscheidung über Sieg und Niederlage in den anschließenden Doppelpartien fallen musste.
Diese Doppelpartien konnten durch taktisch-kluge Aufstellungen siegreich gestaltet werden. Jule und Katja Sander gewannen im ersten Doppel mit 6:4 und 6:1. Auch das zweite Doppel, bestehend aus Juliane Rückebeil und Anika Günther, schlug sich wacker und gewann 7:5 und 6:4. Mit zwei Auswärtspartien (am 4. September beim Erfurter TC Rot-Weiß III und am 11. September beim TC Blau-Weiß Eisenach ) geht die Punktspielsaison weiter.