Von Sylt bis zum Bodensee: In Deutschland ist das Baden eine saubere Sache
Gute Wasserqualität finden die Urlauber auch in den Mittelmeerländern. Vorsicht ist dagegen in Frankreich und Italien geboten
Kopenhagen. Gute Nachricht vor dem Sommer: Ob See, Fluss oder Meer – in Deutschland können Schwimmfans fast überall bedenkenlos in die Fluten springen. Ein Eu-bericht zur Qualität der Badegewässer stellt den meisten Badestellen zwischen Ostsee und dem Bodensee ein sehr gutes Zeugnis aus.
Fast 98 Prozent erfüllen die Mindeststandards der EU, bei einem großen Teil der 2292 untersuchten Badeplätze wird die Wasserqualität sogar als „ausgezeichnet“eingestuft. Nur an ganz wenigen Stellen sollten Badenixen vorsichtig sein: Fünf Gewässer fielen durch.
Bewertet wird im Bericht, den die Europäische Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen vorstellte, die Wasserqualität in der vergangenen Badesaison – also von Mai bis September 2015.
Den Stempel „mangelhaft“bekamen drei Badeplätze in Baden-württemberg – am Strandbad Eriskirch, dem Finsterroter See in Wüstenrot und der Kocherbadebucht in Künzelsau. Im Saarland fiel eine Badestelle an der Nied in Rehlingen-siersburg durch, in Mecklenburgvorpommern war es die Glöwitzer Bucht bei Barth.
„Am häufigsten sind schwere Regenfälle und überfließende Kanalisation der Grund“, sagt der Eea-experte Peter Kristensen. „Im Landesinneren kann es auch daran liegen, dass es viele Gänse oder andere Vögel in der Nähe der Badestellen gibt.“Deren Kot kann das Wasser verunreinigen.
Abgesehen von den wenigen Ausnahmen ist das Baden in Deutschland ein sauberes Vergnügen. Beim letzten Eu-bericht zur Gewässer-qualität waren noch 14 Badestellen als mangelhaft eingestuft worden.
Auch anderswo können die Europäer unbekümmerter schwimmen als früher. „Einige der Badeplätze mit schlechter Wasserqualität sind geschlossen worden“, sagt Kristensen. Von den 21 000 Badeplätzen, die in den Eu-ländern sowie der Schweiz und Albanien geprüft wurden, schnitten nur 385 schlecht ab. An 9 von 10 Badestellen war die Wasserqualität ausgezeichnet.
Wen es im Sommer zum Badeurlaub in den Süden zieht, dem sei die Insel Zypern empfohlen. Auch auf Malta, in Griechenland und Kroatien lässt es sich unbesorgt planschen. „In vielen Mittelmeerländern ist die Wasserqualität gut“, sagt Kristensen. Das ist auch deshalb so, weil es in den Sommermonaten nicht viel regnet. „Außerdem ist das Wasser dort häufig tiefer als bei uns im Norden, wo wir viele flache Strände haben.“
Wer in Sachen Wasserqualität auf Nummer Sicher gehen will, reist nach Luxemburg. Hier gab es für alle elf gemeldeten Badestellen die Topnote.
In Frankreich oder Italien sah es schlechter aus: Dort fielen jeweils 95 Badestellen bei den Proben durch. Allerdings gebe es dort auch besonders viele Badeplätze, gibt Kristensen zu bedenken. In Frankreich wurden 3355 getestet, in Italien waren es sogar 5518.
Topnoten für Luxemburg