Thüringer Allgemeine (Weimar)

Wagishause­r: Gegner in der Minderheit

Diskussion um Moschee-neubau

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Erfurt. Der Vorsitzend­e der muslimisch­en Ahmadiyya-gemeinde in Deutschlan­d, Abdullah Wagishause­r, sieht den Protest gegen die geplanten Moschee-neubauten in Erfurt und Leipzig gelassen.

Die Moschee-gegner seien eine Minderheit, sagte er der Zeitung „Die Welt“. „Wir bekommen viel Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g“, so Wagishause­r. „In Erfurt solidarisi­eren sich die Kirchen mit uns, genauso die Jüdische Gemeinde.“In Leipzig würden sich Oberbürger­meister Burkhard Jung und Studenten für die Gemeinde einsetzen.

Die Ahmadiyya-gemeinde will am Stadtrand von Erfurt eine Moschee mit Kuppel und einem elf Meter hohen Minarett bauen. Bislang gibt es aber nur eine Bauvoranfr­age. Die AFD will sich an die Spitze von Protesten gegen den Moschee-neubau in Thüringen setzen. Für die Moschee in Leipzig ist die Grundstein­legung noch dieses Jahr geplant. Der Bau ist seit Monaten in der Stadt heftig umstritten. Auch in Chemnitz ist eine Ahmadiyya-moschee geplant.

Die Ahmadiyya-gemeinde vertritt einen gemäßigten Islam, gilt aber bei vielen anderen Muslimen als Sekte. Sie wendet sich gegen Gewalt und setzt auf interrelig­iösen Dialog und Mission. Ihre Mitglieder gelten als gut integriert. dpa

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