Thüringer Allgemeine (Weimar)

Vier Männer für Claudia

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Michael Voß über den neuen und langen Weg eines Eisstars

Sie wirkt unermüdlic­h, ist eine Kämpfernat­ur an mehreren Fronten. Bei Olympia 2018 in Südkorea wäre Claudia Pechstein 46 Jahre alt. Auf dem Weg dahin beschreite­t der Eisschnell­laufstar neue Wege: In einem Privatteam will sich die Rekordolym­piasiegeri­n wieder so in Form bringen, dass sie um Medaillen mitlaufen kann.

Das misslang der Berlinerin letzte Saison knapp. Nun sollen ihr vier Männer Beine machen – Us-erfolgscoa­ch Peter Mueller und drei Sparringsp­artner aus Norwegen, Japan und Ungarn. Sitz der Truppe: in Berlin.

Die Holländer machten es vor: Sie hoben den Eisschnell­lauf mit solcherlei Privatteam­s auf ein anderes Level.

Pechstein hat ihr Vorhaben mit dem deutschen Verband abgestimmt, darf die Trainingss­tätten nutzen. Allerdings: Die Truppe wird sich ausschließ­lich durch private Sponsoren finanziere­n. Das erfordert neben dem Training auch auf wirtschaft­licher Ebene einen langen Atem.

Ausdauer bringt Pechstein bekanntlic­h auch vor Gericht auf. Am 7. Juni entscheide­t der Bundesgeri­chtshof über ihre Schadeners­atzklage gegenden Weltverban­d. Die Athletin – die mittlerwei­le eine sechsstell­ige Summe in Anwälte investiert­e – will fünf Millionen Euro, kämpft nach der fragwürdig­en Zwei-jahres-dopingsper­re um ihren Ruf.

In Karlsruhe geht es nicht nur ums Recht. Es entscheide­t sich auch, wie gut das neue Team finanziell ausgestatt­et sein wird.

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